Flächen für Wohnungsbau nur selten knapp

Der Bedarf an neuen Wohnungen im Rhein-Kreis Neuss ist groß. Bis 2040 werden kreisweit mindestens 22 426 neue Wohneinheiten benötigt. Gründe für die steigende Nachfrage nach Wohnraum sind die Attraktivität des Kreises als Wohn- und Wirtschaftsstandort und damit zusammenhängende Wanderungsbewegungen sowie der sich fortsetzende Trend zu kleineren Haushalten. Das hat die Fortschreibung der Wohnungsbedarfsanalyse ergeben, deren Ergebnisse im Ausschuss für Soziales und Wohnen des Kreises vorgestellt wurden. Mit der Erstellung hatte die Kreisverwaltung erneut die InWIS Forschung und Beratung GmbH beauftragt. Erarbeitet wurde die Studie dabei gemeinsam mit allen kreisangehörigen Kommunen. In der Erstauflage der Wohnungsbedarfsanalyse in 2017 wurde ein Bedarf von 20 152 Wohneinheiten bis 2030 prognostiziert.

Nach den aktuellen Zahlen der Wohnungsbedarfsanalyse müsse die von 2016 – 2019 erreichte hohe Bauintensität auch in Zukunft beibehalten werden, um den Bedarf decken zu können, sagte Landrat Petrauschke. Dabei solle verstärkt auf den Bau von Mehrfamilienhäusern und Wohneinheiten im öffentlich geförderten Preissegment gesetzt werden. Es sind von dem Gesamtbedarf der 22 426 Wohneinheiten rund 14 400 Mehrfamilienhäuser und 8 100 Ein- und Zweifamilienhäuser. „So kann auch ein Generationenwechsel in Einfamilienhäusern vorangetrieben und zugleich sparsam mit knappen Flächenressourcen umgegangen werden“, erläutert Petrauschke. Der zusätzliche Bedarf im öffentlich geförderten Bereich wird kreisweit bis 2040 auf 2 700 bis 5 600 Wohneinheiten geschätzt. „Hier ist die aktuelle Bautätigkeit nicht ausreichend, um das Ziel zu erreichen“, so der Landrat. Beides seien zudem Handlungsfelder, die im Fokus der Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen und bezahlbaren Wohnraum stehen, deren Gesellschaftsvertrag der Kreistag bekanntlich beschlossen hat.

Grundlage der Berechnungen ist dabei die Bevölkerungsprognose von IT.NRW. Die Stadt Neuss verfügt über eine eigene Bevölkerungsprognose. Wird diese zu Grunde gelegt, ergibt sich für die Stadt Neuss ein Bedarf von 5 148 neuen Wohneinheiten bis 2040.

Als möglicherweise ausreichend bewertet InWIS in der Wohnungsbedarfsanalyse das kreisweit mobilisierbare Flächenpotential für den Wohnungsbau. Engpässe könnten lokal in Dormagen, Kaarst und Meerbusch entstehen. Für Neuss würde dies für den Fall zutreffen, dass dort die landesweite Bevölkerungsprognose und nicht die städtische zutifft. 

Die Wohnungsmarktanalyse umfasst Steckbriefe mit detaillierten Zahlen zur Wohnungsmarktsituation und der örtlichen Bedarfsprognose für alle acht kreisangehörigen Kommunen sowie für insgesamt 71 Quartiere.

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