Warum Füttern verboten ist

Rhein-Kreis Neuss. Da schönes Wetter die Menschen ins Freie bittet, bittet die Stadtverwaltung nachdrücklich, Wildtieren nicht zu füttern. Dass dies nicht erlaubt ist, ist in der Grünanlagenordnung sowie der Straßenordnung der Stadt Neuss festgehalten und dient dem Wohl der Tiere.

Der Kommunale Service- und Ordnungsdienst (KSOD) und das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima sind angehalten, diejenigen anzusprechen Menschen, die Tiere fütterten, und sollen über das Verbot sowie dessen Hintergründe informieren. Leider hat sich gezeigt, dass mündlichen Verwarnungen nicht zu einer Verhaltensänderung geführt haben. Um die Wildtiere besser schützen zu können, werden daher verstärkt Verwarn- und Bußgelder verhängt. Die Summe liegt bei mindestens € 35,- . Bei besonders schweren Verstößen kann die Geldbuße bis zu € 1.000,- betragen. Die Höhe richtet sich nach dem jeweiligen Verstoß und wird durch verschiedene Faktoren wie Ort, Art und Umfang der Fütterung beeinflusst. Auch, ob es sich um eine Wiederholungstat handelt und ob die Person einsichtig ist, wird einbezogen.

Viele Menschen glauben, dass sie mit dem Füttern von Wasservögeln, Tauben oder auch Nutrias den Tieren etwas Gutes tun, tatsächlich ist das nicht der Fall. Wildlebende Wasservögel, wie Enten, Blessrallen, Schwäne, Gänse und andere fressen von Natur aus das, was ihre Mägen am besten vertragen – nämlich Gräser, Wildkräuter, Wasserpflanzen, Schilf, Wasserlinsen, Insekten, Krebstiere sowie Schnecken und Würmer. All dies finden die Tiere in den städtischen Grünanlagen und Gewässern zur Genüge. Das Füttern mit ungeeigneter Nahrung wie Brot, kann die Tiere hingegen krankmachen und bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Dies geschieht, wenn z.B. Nährstoffe ins Wasser fallen, was das Algenwachstum begünstigt. Die Algen wiederum verzehren den Sauerstoff und die Gewässerqualität kann sich dadurch so stark verschlechtern, dass Algenfilme die Wasseroberfläche bedecken.

Auf das Überangebot an Nahrung reagieren manche Tiere zudem mit verstärkter Vermehrung. So werden in der Folge auch Ufervegetation und Wiesen zerstört. Gleichzeitig stellen die Tiere sich auf das viele Futter ein und verlieren damit ihr natürliches Jagd- und Nahrungsverhalten. Das führt dazu, dass z. B.  Gänse ihre arttypische Scheu verlieren und sich zunehmend aggressiv gegenüber Menschen und Tieren, wie angeleinten Hunden, verhalten. Ein weiterer unerwünschter Nebeneffekt ist, dass das nicht aufgenommene Futter Ungeziefer anzieht.

Quelle: Pressestelle der Stadt Neuss

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