Über Jüdisches Leben in Neuss

Eine Studioausstellung über das jüdische Leben in Neuss eröffnet am Donnerstag, 27. Mai 2021, 18 Uhr, als Video-Konferenz. Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zeigt das Clemens Sels Museum Neuss dann bis 15. August 2021 die Präsentation „Erzähl’ mir mehr …! Zeugnisse jüdischen Lebens in Neuss.“ Dabei werden Judaika aus der eigenen Sammlung wie beispielsweise ein Sederteller, ein Kidduschbecher oder ein Jad präsentiert und durch private Leihgaben wie etwa einem Chanukkaleuchter ergänzt.  

Für jedes Objekt gibt es eine Patin oder einen Paten. Sie erläutern in einem kurzen Film, der in Kooperation mit der Produktionsfirma Draw-A-Change entstanden ist, welche Bedeutung der jeweils ausgewählte Gegenstand für sie in der Ausübung ihres Glaubens spielt. Diese Einblicke dienen als Impulsgeber für weitere Gespräche und fördern eine lebendige Begegnung mit dem jüdischen Leben in Neuss.  

Bürgermeister Reiner Breuer und Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz werden, die Ausstellung gemeinsam mit Bert Römgens von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss e.V. und Tanya Rubinstein-Horowitz digital eröffnen.  

Bereits im 12. Jahrhundert gab es in Neuss eine kleine jüdische Gemeinde und eine Synagoge.[1] Die Menschen, die sich der Thora verpflcihtet fühlten, lebten am „Judensteg“ in der Nähe des späteren Hessentores und später im „Glockhammer“, dort befand sich auch die Synagoge.

1463 gab es eine Judenvertreibung.

In der napoleonischen Zeit, Anfang des 19.Jahrhunderts, die Religionsfreiheit brachte, bildete sich wieder eine jüdische Gemeinde, die ihren Betraum zunächst in einem Privathaus in der Neustraße einrichtete.

Der von Baurat Friedrich Weise (1801–1874) entworfene neue Synagogen-Bau wurde am 29. März 1867 feierlich eingeweiht. Sie hatte vier Zwiebeltürme und einen goldenen Davidstern.1890 hatte die Gemeinde 300 Mitgliedern, mehr als jemals zuvor.

Die Synagoge wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 niedergebrannt. Ein Mahnmal in Form eines 30 Tonnen schweren Steins, bearbeitet vom Bildhauer Ulrich Rückriem, erinnert seit 1995 an das Bauwerk.

Zur Zeit entsteht eine neue Synagoge an der Stelle, wo sich das Alexander-Bederov-Zentrum befand.

Zur Vorberichterstattung geht es hier

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