Wie geht es weiter mit Aluminium?

Der Rhein-Kreis Neuss ist bestrebt, die Standorte der Aluminiumproduktion über das Ende der Kohleförderung hinaus zu retten. Das wird nicht einfach sein, schon jetzt leidet die Branche unter hohen Strompreisen und hat spezielle mit RWE oder E.On ausgehandelt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.  

„Der Rhein-Kreis Neuss ist einer der größten europäischen Standorte  für die Herstellung und Verarbeitung von Aluminium. Zur Stärkung und Modernisierung dieses Industrie-Clusters im Rahmen des Strukturwandels sowie als Reaktion auf Klimawandel und Energiewende machen wir uns aktiv daran, mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und weiteren Partnern die Innovationskraft des Standorts auszubauen“, erläutert Kreisdirektor Dirk Brügge. Er kommentiert damit eine Förderzusagevom Projektträger Jülich für das „Innovationszentrum Aluminium und Kreislaufwirtschaft“ (IZAK). Das korrespondiert mit dem  Gesamtkonzepts „ALU-Valley 4.0“, das der Kreis seit 2019 verfolgt. Mit dem Geld für eine Machbarkeitsstudie wird nun die nächste Phase eingeläutet. Von den Gesamtausgaben in Höhe von € 150 000 übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen € 135 000 aus dem Fördertopf „progres.nrw – Innovation.

Dirk Brügge

Die Aluminiumproduktion und –verarbeitung im Kreis steht oder fällt mit der Lösung eines Problems: wie kann energieärmer und möglichst kohlendioxidfrei produziert werden? Die Lösung soll in enger Kooperation mit der regionalen Wissenschaft gefunden werden, die sich durch Expertise  auszeichnet. Wenn es gelingen könnte einer  Recyclingrate von annähernd 100 Prozent näher zu kommen, würde sich eine Dekarbonisierung von alleine ergeben. Solange das eine Idee ist, braucht es allerdings kostengünstigen Strom, denn 40% die Herstellungskosten von Aluminium (wird aus Bauxit transformiert) sind Elektrizitätskosten. 

Dass die mit der Aufgabe der Kohleverstromung sinken könnten, ist natürlich reines Wunschdenken. Anstatt heimischer Kohle soll ja bekanntlich Gas, das teuer eingekauft werden muss und im Gegensatz zur Kohle auch nicht beliebig verfügbar ist, als Energieträger fungieren.

Inzwischen soll das „Innovationszentrum Aluminium und Kreislaufwirtschaft“ Innovation, Verwertung und Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft verbessern und die Innovationslandschaft an Rhein und Erft stärken. Mit der Machbarkeitsstudie wird untersucht, ob der Ansatz des Innovationszentrums ein geeigneter Weg ist, den Risiken und Chancen einer Transformation bestmöglich zu begegnen, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Da mit dem IZAK der Aufbau einer Infrastruktur verfolgt wird, die auch Arbeitsplätze im Forschungs- und Entwicklungsbereich schafft, wird mit der Machbarkeitsstudie geprüft, ob die Absichten technisch machbar, marktwirtschaftlich möglich und zuschussfähig sind. 

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