Clemens-Sels-Museum arg beschädigt

Enorme Wasserschäden verursachte am Freitag, dem 20. Mai, ab 15 Uhr eine Gewitterlinie über der Stadt Neuss. Von so dramatischen Schäden, wie sie in Ostwestfalen auftraten, blieben Neuss und das Umland allerdings verschont. In Neuss liefen unzählige Keller voll und verursachten 41 wasserbedingte Einsätze.

Einsatzstelle Pomona

Ein Einsatzschwerpunkt zeichnete sich mit rund 26 Einsatzstellen im Bereich der Innenstadt ab. Mit Durchzug der Regenfront gegen 15:30 Uhr stiegen die gemeldeten Einsatzzahlen rapide an und machten den Einsatz aller Löschzüge der Feuerwehr nötig. Der zuvor aufgestellte Stab koordinierte von der Hauptwache aus alle Einsatzkräfte und priorisierte die Einsätze. Die meisten Einsatzstellen konnten schnell und problemlos bearbeitet werden, indem mithilfe von Tauchpumpen oder Wassersaugern 20-30 cm Wasser aus Kellern oder Unterführungen gepumpt wurde.

Hervorzuheben sind hier zwei Einsatzstellen, welche sich als langwierig und anspruchsvoll herausstellten: Um 15:23 Uhr alarmierte die Brandmeldeanlage des Neusser Rathauses, ausgelöst durch Wasser in einem Melder, die Kräfte der Feuerwehr in den Rathauskeller, wo etwa 50 cm Wasser in einen Hausanschlussraum eingedrungen waren. Hier wurden durch die Kräfte vor Ort mehrere Tauchpumpen angesetzt. Nach etwa 2,5 Stunden waren alle Räume trocken und konnten an den Haustechniker übergeben werden. Doch leider trog der Schein, nur etwa 1 Stunde später war das Wasser aus unbekannten Gründen wieder da und hatte erneut mehrere Räume des Kellers geflutet. Dies machte einen erneuten Einsatz der Feuerwehr notwendig, welche bis etwa 0:30 Uhr tätig war und aus mehreren Untergeschossen Wasser abpumpen musste.

Ein weiterer Großeinsatz verlief parallel im Clemens-Sels-Museum. Gegen 15:24 Uhr erreichte die Feuerwehr ein Notruf aus dem Museum, da dort mehrere Kubikmeter Wasser in den Keller und ein Magazin im Untergeschoss eingedrungen waren und etliche Kunstgegenstände und Exponate bedrohten. Die Kräfte vor Ort pumpten mit mehreren Tauchpumpen das Wasser ab und retteten zeitgleich in Zusammenarbeit mit Helfern des Museums diverse Kunstwerke und Exponate aus dem Keller in das Erdgeschoss sowie Obergeschoss und wendeten so einen noch größeren Schaden ab.

Nachdem das Wasser aus den Kellerräumen sowie dem Aufzugschacht gepumpt wurde, wurden über die Einsatzleitung der Feuerwehr etliche Bautrockner herbeigeschafft, die schnellstmöglich die hohe Luftfeuchtigkeit in den Ausstellungsräumen reduzieren sollten. Denn es drohte nun ein Wasserschaden durch Luftfeuchtigkeit, da viele, teils Jahrhunderte alte Schriften nicht in hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden können, ohne Schaden zu nehmen.

Bedingt durch das Wasser, welches in den Keller gelaufen war, konnte allerdings nicht die hauseigene Elektrik genutzt werden, da sie aus Sicherheitsgründen abgestellt wurde. Also wurde durch die Feuerwehr umgehend eine Notstromversorgung aufgestellt, welche die Bautrockner in Betrieb bringen konnte. Durch die Feuchtigkeit vor dem Eintreffen der Wehr entstand trotzdem enormer Sachschaden. Die genaue Schadenshöhe ist zur Stunde unbekannt.

Im #EinsatzfürNeuss waren über einen Zeitraum von insgesamt acht Stunden alle Löschzüge der Feuerwehr und etwa 100 Einsatzkräfte.

Einsatzstelle Pomona

close

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Neuss!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.