Corona – ein letztes Aufbäumen?

Rhein-Kreis Neuss. Eine 62jährige Frau aus Dormagen und ein 88jähriger Mann aus Neuss sind an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus verstorben, meldet das Kreisgesundheitsamt ohne einen Hinweis, ob Corona die einzige Todesursache war oder ob auch andere Beeinträchtigungen der Gesundheit vorlagen. In der Statistik steigt die Zahl der Todesopfer mit den beiden auf 760 Todesfälle seit Ausrufung einer Pandemie. 

Im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell bei 591 Personen (Vortag: 532) eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt für den Rhein-Kreis bei 77,6 (Vortag: 65,4). Nun darf gerätselt werden, ob der leichte Anstieg ein letztes Aufbäumen ist oder etwas anderes

Der Aufenthaltsort der derzeit mit dem Coronavirus infizierten Personen stellt sich wie folgt dar:

Neuss: 201 (Vortag: 189)
Dormagen: 96 (Vortag: 80) 
Grevenbroich: 60 (Vortag: 53)
Meerbusch: 82 (Vortag: 73)
Kaarst: 52 (Vortag: 48)
Korschenbroich: 44 (Vortag: 49)
Jüchen: 44 (Vortag: 29) 
Rommerskirchen: 12 (Vortag: 10)

Jedenfalls hat sich die Lage sehr entspannt. Ungefähr vor einem Jahr, am 11.03.22, war im Rhein-Kreis Neuss bei 8 484 Personen (Vortag: 7 443) eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. 476 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt an den Folgen einer Corna-Infektion verstorben, wobei auch damals nicht unterschieden wurde, ob der Tod wegen oder mit einer Infektion eintrat. 
Der 7-Tage-Inzidenz-Wert des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag für den Rhein-Kreis Neuss bei 1 299,1 (Vortag: 1 172,6). 

Mittlerweile hat die Aufarbeitung der Maßnahmen begonnen, welche die Verbreitung des Infektionsgeschehens hemmen sollten. Interessant, was in diesem Zusammenhang Lothar H. Wieler, der Chef des RKI, in einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Zeit“ sagte. „Der vorhandene Spielraum ist während der ganzen Pandemie nicht ausreichend mit der nötigen Sorgfalt, Ruhe und Sachlichkeit betrachtet worden“, so der RKI-Chef. Es ist eine späte Bestätigung für all jene, die schon zu Hochzeiten der Pandemie den Schul-Lockdown und den der Kitas kritisierten.

Eigene Fehler will Lothar H. Wieler in der Schulschließungsfrage aber nicht erkennen. Das RKI habe „immer Empfehlungen abgegeben, mit denen man den Betrieb in Schulen und Kitas hätte laufen lassen können, wenn auch unter Anstrengung“. Das heißt: Für die Schließungen war einzig die Politik verantwortlich.

Nun darf man in Ruhe abwarten, was weitere Aufarbeitungen für Ergebnisse zeigen. Besonders unmenschlich waren ja die Verfügungen, dass Angehörige nicht dabei sein konnten, wenn jemand aus dem Familienkreis coronainfiziert vor dem Ableben stand und so die letzten Stunden des irdischen Daseins allein durchleben mussten.

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