Rhein-Kreis Neuss. Ein Projekt „Digitaler Zwilling“ bringt der Rhein-Kreis Neuss auf den Weg, gemeinsam mit den acht kreisangehörigen Kommunen. Das wird ein Instrument der Stadtplanung, nachdem sich nun die Stadt Neuss als letzte der acht kreisangehörigen Kommunen dazu bekannt hat. Nun kann ein Förderantrag beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung auf den Weg gebracht werden, um von dort rund 50 % der € 800 000 Gesamtkosten zu erhalten. Der Rhein-Kreis ist zudem Vorreiter: Erstmals wird es so etwas für einen Landkreis geben.
Für den Aufbau des „Digitalen Zwilling“ finden zunächst drei Befahrungen im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Hierbei generieren Spezialfahrzeuge mit installierten Kameras hochauflösende „georeferenzierte“ Panoramabilder auf Straßenebene sowie 3D-Punktwolken aus Laserscandaten. Die Daten ermöglichen eine lagegetreue Abbildung im Raum, so dass Koordinaten und Maße mit hoher Genauigkeit hieraus ermittelt werden können. Bei den Aufnahmen werden den Anforderungen des Datenschutzes entsprechend automatisiert alle KFZ-Kennzeichen und Gesichter unkenntlich gemacht.
Die Daten werden kombiniert mit den bereits vorhandenen Geoinformationen aus Orthofotos und Schrägluftbildern sowie Geofachinformationen und bilden damit eine vollumfängliche Geodatenbasis.
Die Idee des „Digitalen Zwilling“ stammt aus den Vorarbeiten zu einer „Industrie 4.0“, auch „Internet der Dinge“ genannt. Die Geo-Datenbank soll die Visualisierung von Planungsvorhaben und Simulationsmodellen in den Bereichen Mobilität, Verkehr, Bau, Klima, Umwelt und Wirtschaft ermöglichen. Es ist quasi ein Vorläufer von „Smart-City-Anwendungen“. Damit können Lenkungsmaßnahmen auch im sozialen Bereich eingeleitet werden. Der Aufbau eines Funknetzes, unabhängig von denen, die die Privatwirtschaft anbieten, ist ebenfalls auf dem Weg.
