Grevenbroich. Die Stadtverwaltung macht sich stark dafür, Zentrale Unterbringungseinrichtungen (ZUE) zu reduzieren und aufzugeben. Das für die Landesaufnahmeeinrichtung vorgesehene Lange-Walker-Gelände in Wevelinghoven soll kurzfristig der Gewerbeentwicklung zugeführt werden. Ebenso soll von einer städtischen Unterkunft an der Straße An der Untermühle abgesehen werden.

Grundlage der Entscheidung des Bürgermeisteramts sind deutlich gesunkene Zuweisungszahlen: Während 2024 342 Geflüchtete nach Grevenbroich kamen, wird für 2025 aktuell mit rund 124 Neuzuweisungen gerechnet. Damit liegen die Zugänge nicht nur deutlich unter dem Vorjahr, sondern auch deutlich unter den ursprünglichen Prognosen, welche auf Basis der Erhebung des Landes gemacht wurden.
Die derzeit in Grevenbroich vorhandenen und dezentralen Kapazitäten in städtischen Unterkünften reichen aus, um den aktuellen Bedarf zu decken. Ende Juli 2025 waren 202 Plätze frei, zusätzlich stehen an der Nordstraße bald weitere 120 Plätze zur Verfügung.
„Genauso wie in Wevelinghoven haben wir auch in anderen Ortsteilen den Bürgerinnen und Bürgern zugesagt, nach Möglichkeit zu entlasten – und daran halten wir uns“, wird Bürgermeister Klas Krützen zitiert.
Darüber hinaus verweist der Bürgermeister auf denden Aufbau eines Quartiersbüros „Integration“ im Bahnhofsquartier. Ein entsprechender Antrag wurde in den Sozialausschuss verwiesen. In den Räumen des ehemaligen Finanzamts an der Erckenstraße, in denen ebenfalls geflüchtete Menschen leben, soll künftig sozialraumorientierte Integrationsarbeit stattfinden. Dazu zählen Beratung in Fragen von Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe sowie die klare Kommunikation und Durchsetzung von Regeln des Zusammenlebens.
„Unser Ziel ist es, Integration zu fördern und gleichzeitig das Zusammenleben im Quartier zu stärken. Wir wollen helfen, wo Hilfe nötig ist, aber auch klare Erwartungen an die Geflüchteten formulieren“, heißt es in einer Mitteilung.
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