Rom ist in Neuss wieder lebendig

Neuss. Einer erlebnisreichen Begegnung mit der Antike steht nichts mehr im Weg. Die Römische Sammlung kehrt zurück in die Ausstellungsräume im Clemens Sels Museum Neuss. Nach mehr als drei Jahren umfassender Sanierung lädt die Neupräsentation der Sammlung ein zu einer Begegnung mit dem ältesten römischen Militärstandort am Niederrhein. Die nun wieder sichtbaren archäologischen Funde ermöglichen  eine Zeitreise in ein rund 2000 Jahre altes römisches Legionslager. 
Die neue Ausstellung ermöglicht Einblicke in das Leben der römischen Garnison Novaesium. Großflächige, fotorealistische Lebensbilder und mehr 500 Fundstücke lassen die Geschichte lebendig werden – vom Alltag einfacher Soldaten bis zum Luxusleben römischer Offiziere.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Militärlager,  die zum Niedergermanischen Limes gehören und damit Teil des UNESCO-Welterbes sind.

Grundlage der Präsentation sind neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die in enger Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Universität zu Köln erarbeitet wurden.
Erstmals wird deutlich, dass das Legionslager mit seiner großzügigen Thermenanlage und einem eigenen Militärhospital weit mehr als ein bloßer Stützpunkt war – es war eine Stadt für das Militär. Hier lebten nicht nur rund 6.000 Soldaten, sondern auch die Familien der Offiziere, Sklavinnen und Sklaven, Händler und Handwerker. Wahrscheinlich auch Kurtisanen.
Die multikulturelle Zusammensetzung der Truppe – mit Soldaten aus Italien, der Iberischen Halbinsel, Nordafrika und dem östlichen Mittelmeerraum – spiegelt die – die damals weltumspannende Größe – des Römischen Reiches wider.

Rekonstruktion des Ursprungs der Stadt Neuss

Auch die sozialen Unterschiede innerhalb der römischen Gesellschaft werden in der Ausstellung deutlich sichtbar: Während hohe Offiziere in komfortablen Villen mit Atrium residierten, teilten sich acht einfache Soldaten eine Gemeinschaftsunterkunft.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Darstellung der Versorgung der Garnison. Funde von Amphoren belegen, dass allein der Jahresbedarf an Olivenöl – rund 166 Tonnen – überwiegend aus Spanien importiert wurde. Schiffe brachten Öl, Wein und Fischsauce über die Meere und Rhein nach Neuss. Auch Luxusgüter fanden ihren Weg an den Rhein: Ein eindrucksvolles Beispiel ist ein römisches Messer mit Griffteilen aus.

Analoge Experimentier- und Spielstationen zu Architektur, Schrift und Ernährung werden ergänzt durch digitale Angebote wie themenbezogenen Kurz-Videos und digitale Überblendungen von Kolorierungen für prominente Grabsteine.
Zusätzlich lädt ein Begleitprogramm ein zum aktiven Erleben der Römischen Sammlung.

Zusätzlich lädt ein Begleitprogramm ein zum aktiven Erleben der Römischen Sammlung.
Einen besonderen Schwerpunkt der Vermittlung bildet ein neu erarbeitetes Programm für Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen, was ein aktives Entdecken und Verstehen der Geschichte ermöglicht, die Grundlagen bildet für unsere heutige Gesellschaft. Es ist ein Highlight für Geschichtsinteressierte und Familien entstanden

Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter, rund 150 Seiten umfassender Katalog erschienen zum Preis von € 16,95 im Museumsshop.

Kurator der Ausstellung:
Dr. Carl Pause

Gefördert wird die Ausstellung durch: 
•    Landschaftsverband Rheinland
•    Verein der Freunde und Förderer des Clemens Sels Museums e. V.

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