Von einer neuen Masche, mit der sogenannte Polizeibeamte Senioren um ihr Erspartes bringen, ist zu berichten. Es geschah am Montag (02.12.19) in Neuss-Gnadental, gegen 10 Uhr. Ein älteres Ehepaar wurde angerufen und eine männlich Stimme mit ausländischem Akzent berichtete von der Festnahme zweier Einbrecher in der Nachbarschaft. Komplizen seien noch flüchtig. Um die ganze Bande festnehmen zu können, sei die Mithilfe des Ehepaars erforderlich. Der Anrufer forderte die beiden Senioren auf, bei ihrer Bank einen fünfstelligen Betrag abzuholen, damit das Geld als Köder für die flüchtigen Täter ausgelegt werden könne. Die Bank sei in den Plan eingeweiht und würde falsche Banknoten zum Zweck der Übergabe aushändigen.
Auch eine Verifizierung des Anrufs, durch das Wählen des bekannten Polizeinotrufs 110 wurde den Opfern angeboten. Tatsächlich erhielten die Senioren hierüber die Information, dass alles mit rechten Dingen zugehe. Doch offenbar war die Leitung zu den Betrügern zuvor gar nicht erst unterbrochen worden.
Die Eheleute deponierten das abgeholte (aber selbstverständlich echte) Geld, nach Aufforderung durch den betrügerischen Anrufer, absprachegemäß an einem geparkten Auto am Gagelweg. Kurz darauf konnte eine Frau beobachtet werden, die den Geldbetrag an sich nahm und dann verschwand.
Die Frau wird von Zeugen als etwa 175 cm groß, schmal gebaut und mit blonden Haare, zu einem Zopf gebunden, beschrieben. Sie trug eine Baseballkappe,einen grünen Parker mit Fellbesatz am Kragen und verwaschene blaue Jeans. Die Tatverdächtige und mutmaßliche Komplizin des vormaligen Anrufers entfernte sich mit ihrer Beute zügig in Richtung Grüner Weg.
Dem betrogenen Ehepaar kamen kurz darauf Zweifel und bekamen Kontakt zur echten Polizei, die sie mit dem Betrug konfrontiere. Die ermittelnde Kripo hofft auf Beobachtungen, erbittet Hinweise zu der beschriebenen Frau. Wer etwa beobachtet hat, wird gebeten, mit der Telefonnummer 02131 300-0 Kontakt mit dem Kriminalkommissariat 12 aufzunehmen.
Vorgeblich Polizeibeamte versuchen immer wieder die Arglosigkeit älterer Menschen auszunutzen. Die geschilderte Variante ist eine Weiterentwicklung. Die wirkliche Polizei schätzt, dass in 90% der Fälle die Angerufenen richtig reagieren und das Gespräch beenden.
Irgendwann müsste doch jeder Bescheid wissen.
Hier geht es zu einem ähnlichen Fall.