Nachdem wir uns in der ersten Ausgabe der kleinen Reihe, die von Nützlingen im Garten handelt, damit beschäftigten, wie wir im eigenen Garten etwas für Natur- und Artenschutz tun können – zur Vorberichterstattung geht es hier -, indem wir die Anzahl der nützlichen Tiere, die sich bei uns wohlfühlen, vermehren, weil wir ihnen das Leben leicht machen, handelt diese Folge von einem Insekt, das so wichtig ist wie kein anderes: die Hummel. Sie ist für die Bestäubung zuständig. d.h. heißt, sie sorgt dafür, dass aus der Blüte eine Frucht wird und nicht nur in unserem Garten. Gewächshausbetreiber lassen jedes Jahr im Frühjahr Heerscharen von Hummeln kommen, die die Blüten befruchten, sonst gibt es nichts zum Ernten.
Die Texte stammen aus einem Buch, Nützlinge im Garten fördern (auch als eBook) aus dem Leopold Stocker Verlag, das soeben in zweiter Auflage erschienen ist (ISBN978-3-7020-1929-7). Es befasst sich auf ungefähr 178 Seiten mit dem Artenschutz und wie er geht.
WIE MACHE ICH HUMMELN HEIMISCH?
Hummeln sind jedoch nicht allzu streng, was die Örtlichkeit ihres Nestes betrifft. Sehr viele Arten nisten unterirdisch in verlassenen Mäusenestern und oberirdisch, etwa unter Moos, Grasbüscheln, trockenem Laub oder halt in einem Nistkasten, der ursprünglich für Vögel aufgehängt wurde.
Natürlich bietet der Fachhandel hübsche Nistkästen für Hummeln mit abnehmbarem Deckel an. Doch sind diese Kästen recht teuer in der Anschaffung und man wird sich dann vermutlich auch nicht gleich mehrere von ihnen leisten wollen. Daher lohnt sich hier in jedem Fall der Eigenbau. Man benötigt nicht allzu viel Material und keine besondere Handfertigkeit und kann gleich mehrere dieser Nistmöglichkeiten aufstellen, denn in der Regel lassen sich Hummeln keine Vorschriften über den Ort machen, an dem sie ihr Nest errichten. Sie wählen den Ort selbst und selten ist es der, den wir uns vorstellen. Daher ist es in jedem Fall besser, gleich mehrere potentielle Neststandorte vorzubereiten. Mit etwas Glück zieht dann eine Hummel – oder auch gleich mehrere – dort ein! Sanft und brummig
Ein oberirdischer Hummelnistkasten kann leicht selbst gebaut werden Um ihn zu bauen, benötigt man eine größere Holzkiste mit einem abnehmbaren Deckel, eine Verbindungsröhre aus Kunststoff, Metall, Holz oder fester Pappe sowie einen Innenkarton bzw. eine kleinere Kiste, etwas Kleintierstreu und Polstermaterial. Der Karton wird auf kleine Leisten oder Holzklötze in den Holzkasten gestellt, mit dem Kleintierstreu und dem Polstermaterial gefüllt und über eine Verbindungsröhre mit dem Kasten so verbunden, dass die Insekten von außen bis in die innere Kiste hineinklettern können. Der innere Karton wird gut verschlossen, nachdem man ihn mit Kleintierstreu, Moos und etwas Polstermaterial befüllt hat. Was eignet sich am besten als Einstreu und Polstermaterial? Im Grunde genommen will man mit dem Bau eines Hummelnistkastens ein altes Mäusenest imitieren, denn Hummeln nutzen bevorzugt die verlassenen Quartiere von Mäusen, da hier alles vorhanden ist, was sie zum Bau ihres Hummelstaates benötigen: Ein trockener, meist unterirdischer Hohlraum und das entsprechende Polstermaterial zum Einbetten der ersten Waben. Daher befüllt man die Hummelkästen oder -töpfe mit entsprechender Einstreu und ein wenig Polstermaterial. Als Einstreu eignet sich Kleintierstreu, die aus Holz hergestellt wurde, sowie zusätzlich etwas trockenes Moos. Diese Materialien werden in einer Schicht von etwa 10 Zentimetern in den Nestraum gefüllt. Es wird eine Kuhle in die Streu hineingedrückt und dort hinein wird das Polstermaterial gelegt. Als Polstermaterial bestens geeignet ist Kapok! Kapok wird aus den Fasern der Früchte eines tropischen Baumes gewonnen. Die Fasern sind maximal 19 Millimeter lang. Wichtig ist, dass man nichts nimmt, was lange Fäden zieht, Darin könnten sich die Tiere verheddern.
EIN HUMMELNEST IM TONTOPF
Eine sehr einfache Möglichkeit, einem Hummelvolk ein Zuhause im Garten anzubieten, besteht darin, einen Tontopf in die Erde einzugraben. Mit einem Deckel und einem seitlich hineingebohrten Loch entsteht eine trockene Behausung, die mit etwas Glück von einer Hummel als Neststandort gewählt wird.
Benötigtes Material: ein großer Tontopf, ein passender Deckel ein paar Steine zum Beschweren des Deckels und Füllmaterial , wie erwähnt. Werkzeug Bohrmaschine Lochkreisbohrer-Aufsatz (Durchmesser ca. 20–25 mm) Herstellung Idealerweise wählt man als Standort für den Hummeltopf ein Areal, welches dicht mit Wildpflanzen bewachsen ist. Die Hummeln fühlen sich sicherer, wenn sich das Nest gut versteckt in der Vegetation befindet.
Zum ganzen Buch geht es hier
Wird noch einmal fortgesetzt