Die Fohlen sind gut in Schwung. Der Sieg gegen den FC Bayern München hat gutgetan, auch weil er so souverän zustande kam. Er war so furios, dass es dem Führungsstab des Rekordmeisters die Stimme raubte. Es gab zwar Äußerungen aus dem Kader, aber nichts von Rummenigge & Co. Erwähnenswert was Joshua Kimmich so von sich gab. Ein Reporter der Süddeutschen Zeitung erwischte ihn in der Mixtzone. Vor ihm war bereits Christoph Kramer durch die Gänge der Münchner Arena gelaufen, mit den Glücksgefühlen eines Mannes, der den FC Bayern 3:0 besiegt hatte, meinte er: Die Bayern seien nun nicht mehr die Mannschaft, vor der man Angst haben müsste. Und als Kimmich von dem Satz erfuhr, arbeitete es in ihm. Kimmich sagte, genauso ruhig, wie er zuvor schon Fragen beantwortet hatte, aber mit leicht säuerlichem Lächeln im Gesicht: „Die stellen sich jetzt hier hin nach so einem 3:0, die kriegen sonst in den letzten Jahren immer die Hucke voll, da sagt keiner was. Aber ist ja schön, dass die anderen jetzt auch mal ein bisschen Selbstbewusstsein haben.“ Und später noch: „Dass Qualität da ist, das weiß jeder und das werden wir auch wieder zeigen. Und dann werden Herr Kramer und Co. auch wieder Angst vor uns bekommen.“
Die Bayern Bosse, Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic, traten am heutigen (19.10.18) vor die Presse, um dieser gehörig die Leviten zu lesen, auf bayerisch, sie abzuwatschen. Dafür wurde sogar das Grundgesetz zitiert, in dem bekanntlich steht, die Würde des Menschen sei unantastbar. Was bei der Lesung insgesamt herauskam, der FC Bayern ist angekratzt und zwar gehörig, sonst hätte man sich zu so einen Auftritt nicht hinreissen lassen. Denn Uli Hoeneß – Volksmund: gutes Beispiel für die gelungene Resozialisation eines Straftäters – ist, was Äußerungen anbetrifft, auch kein Kind von Traurigkeit. Karim Bellarabi von Bayern Leverkusen, hat er kürzlich als geisteskrank bezeichnet und noch in der PK am heutigen Tag beschuldigte er Bernat, er habe in Sevilla „einen Scheißdreck“ gespielt. Deswegen wurde der Spieler verkauft. Und die Medien hatten sich erlaubt zu sagen, das sei wohl ein Fehler gewesen.
In Zukunft will der Rekordmeister bei Majestätsbeleidigungen juristisch gegen den Autor und sein Medium vorgehen.
Auf der Pressekonferenz im Presseklub in Gladbach mit Chefcoach Dieter Hecking vor dem Spiel der Fohlen gegen Mainz 05 am Sonntag um 18 Uhr – es sind noch Tickets zu haben – war die Freude über den Coup in München noch zu spüren. Hinweise aus Kollegenkreis, noch nie sei es der Borussia gelungen, nach einem Sieg gegen die Bayern sofort erneut drei Punkte einzufahren, wischte Heckig weg und verwies auf den Sieg in einem Freundschaftsspiel in Höhe von 6 : 0 in Wien am vergangenen Wochenende.
Er ist jetzt in der glücklichen Situation auf den gesamten Kader zugreifen zu können, nur Raffael ist noch nicht einsatzbereit, aber das liegt nur an Trainingsrückstand. Lars Stindl setzte er überraschend schon in München ein und der schoß gleich ein Tor. In Wien war er 40 Minuten auf dem Platz und ist begierig, seine durch lange Verletzung verlorene Rolle als Mannschaftsführer wieder zu gewinnen. Nach der Taktik für das Spiel gegen Mainz vom Gladbacher Tageblatt befragt, sagte Hecking, man werde so wie gegen München auftreten. Er erwarte ein spannendes Spiel gegen einen Gegner, der läuferisch stark sei, den Kader vor der Saison verstärkt habe und natürlich gierig auf die drei zu vergebenden Punkte sei. Hecking ist zuversichtlich, daß die Borussia als Sieger den Platz verlassen kann.