Neuss. Beim traditionellen Empfang der Stadt Neuss zum Grefrather Schützenfest am Pfingstmontag hat Bürgermeister Reiner Breuer angekündigt, die Wohnbebauung an der Lüttenglehner Straße vorerst zu stoppen.
Hier will ein Projektentwickler aus Duisburg auf der fast 7.000 qm großen Brachfläche am Ortseingang von Grefrath ein Quartier errichten. Geplant sind etwa 50 Wohneinheiten, Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Betreutes Wohnen, ein Kindergarten, Einzelhandel und Büros. Das Projekt so wie es jetzt aussieht, ist durch einen Bebauungsplan zwar gedeckt, aber die Entwicklung des Stadtteils soll nun in einem moderierten Verfahren, möglichst im breiten Konsens, auch mit dn Grundstückseigentümern, neu justiert werden. Dazu lädt die Stadtverwaltung Neuss ein.
„In der frühzeitigen Bürgerbeteiligung hat sich deutlich gezeigt, dass die vom Investor geplante Bebauung in ihrer Dimension und Gestaltung nicht zum Stadtteil Grefrath passt“, wird Bürgermeister Breuer zitiert. „Zudem soll sichergestellt werden, dass das Schützenwesen und der Sport durch eine heranrückende Wohnbebauung nicht beeinträchtigt werden“. Dass dieser Schwenk der Bürgerinitiative zu danken ist, die „Stoppt das Bau-Monster an der Lüttenglehner Straße“ formulierte, ist nicht bekannt.
Nach einem Austausch mit Brudermeister Volker Meierhöfer im Neusser Rathaus hat Bürgermeister Breuer der St. Sebastianus Schützenbruderschaft den Stopp inzwischen schriftlich gegeben.
Eine weitere gute Nachricht hatte der Bürgermeister im Schützenzelt ebenfalls im Gepäck: Dem Bau der neuen Schießanlage der Bruderschaft steht baurechtlich nichts Wesentliches mehr im Wege. Der erforderliche Bauvorbescheid liegt bereits vor, und auch ein Zuschuss aus der Sparkassenstiftung Neuss ist in Aussicht. Das Kuratorium dieser Stiftung wird bekanntlich vom Bürgermeister geleitet.