Effektive Warnsysteme dringend

Amtliche Warnmeldungen bei akuten Gefahrenlagen werden im Rhein-Kreis Neuss nicht nur an Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie an Smartphones versendet, sondern auch auf den digitalen Werbeanlagen von Ströer angezeigt, teilt die Pressestelle des Rhein-Kreises mit, wobei die Frage erlaubt ist, wie das mit den Smartphones gehen soll? 

Stöer digitale Werbetafeln findet man in Neuss an frequenzstarken Verkehrsknotenpunkten – an Straßenkreuzungen, am Bahnhof, im Rheinpark-Center und ab November auch in der Fußgängerzone.

Bei den amtlichen Warnmeldungen auf den digitalen Stadtinformationsanlagen handelt es sich um sogenannte Smart City-Anwendungen. Die digitalen Bildschirme der Firma Ströer sind an das satellitengestützte Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen. Vertraglich ist mit dem Bund und damit mittelbar mit den Ländern geregelt, dass die Warnstufe 1 („hoch“) grundsätzlich ausgestrahlt wird. Warnmeldungen der Stufe 2 („mittel“) und 3 („niedrig“) können optional gezeigt werden und bedürfen einer gesonderten Vereinbarung vor Ort. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der Innenbehörde der Freien Hansestadt Hamburg sowie einem technischen Dienstleister ist Ströer seit 2018 damit beschäftigt. Jetzt geht es an den Start.

Warnsysteme wie MoWaS beziehen ihre Meldungen aus verschiedensten Quellen. Diese Meldungen, z.B. von Lagezentren auf Bundes- und Landesebene sowie vom Deutschen Wetterdienste, werden bundesweit übertragen und lösen im Bedarfsfall entsprechende Alarme aus. Einfluss auf Art und Ausspielung der Warnmeldungen hat allein die zuständige Behörde. Eine verantwortliche Person in der jeweiligen Leitstelle wählt die betroffenen Gebiete, einzusetzende Warnmittel und die Warnmeldungen.

Für Stöer ist das natürlich auch ein Geschäft. So übernimmt das Unternehmen den Aufbau der Bildschirme und finanziert den Betrieb mit bezahlten Werbe-Einblendungen.

Das Thema Warnmeldungen ist seit den Flutkatastrophen in den Städten und Gemeinden an der Ahr und an der oberen Erft eins geworden. Nach übereinstimmenden Ansichten hätte es die vielen Toten, die es da gab und möglicherweise auch einige der Verwüstungen – hier vor allem in Erftstadt – nicht gegeben, wenn rechtzeitig gewarnt worden wäre. Das ist aber nicht geschehen. Das hat sich zu ändern. Die Warnmeldungen auf den digitalen Werbetafeln von Stöer können das nicht. Helfen würden allein mit Lautsprecher bestückte Automobile, die die betroffene Gegend abfahren und konkrete Hinweise an die Bevölkerung verbreiten. So etwas spielt allerdings bei den Erörterungen zum Thema zur Zeit keine Rolle.

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