Ein Konverter für Neurath?

Grevenbroich. Mit dem Kohleausstieg, der für NRW im Jahr 2030 terminiert ist, ändern sich die Lebensbedingungen im Rheinischen Revier dramatisch. Um das „sozialverträglich“ zu machen sind für den dafür erforderlichen Wandel erhebliche Fördermittel im Topf, aber bisher ist davon noch nicht viel ausgegeben worden und bis 2030 sind es nur noch fünf Jahre.

Aus Kohle soll KI werden, postuliert NRW-Ministerpräsident Wüst. Dafür ist sehr viel preiswerter Strom vonnöten. Beides gibt es zur Zeit nicht oder wenig. Aber Hoffnung gibt es.

Die Hoffnungen richten sich auf in der Nordsee erzeugten Windkraftstrom, der als Gleichstrom gen Süden geschickt wird, Der ist dann in Wechselstrom umzuwandeln, damit er gebrauchsfähig wird. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion prüft derzeit die Ansiedlung eines Konverters dafür im Rheinischen Revier, der als Baustein für die Integration von Offshore-Windstrom in das deutsche Stromnetz dienen soll. Dazu kommen laut Amprion mehrere Flächen auf Rommerskirchener, Bergheimer und Grevenbroicher Stadtgebiet in Frage.

Die Stadt Grevenbroich informiert zu Überlegungen, auf der ehemaligen Kraftwerksfläche in Neurath den Konverter errichten zu lassen. 

Klaus Krützen

Aus Sicht der Stadt Grevenbroich bietet der Standort Neurath für eine solche Ansiedlung aufgrund seiner bestehenden Infrastruktur und der bereits industriell genutzten Fläche Voraussetzungen. „Wer Strukturwandel will, muss für eine zuverlässige Energieversorgung sorgen. Die Nutzung einer bereits energiewirtschaftlich genutzten Fläche wie in Neurath ist eine nachhaltige und sinnvolle Nachnutzung der ehemaligen Kraftwerksareale“, wird Bürgermeister Klaus Krützen in diesem Zusammenhang zitiert. und ergänzt, dass für eine solche Ansiedlung bereits versiegelte Flächen genutzt werden können.

Die Fläche in Neurath, die infrage kommt und die im Süden von Grevenbroich liegt, grenzt an die Gemeinde Rommerskirchen und die Stadt Bedburg. Sie wurde über viele Jahrzehnte energiewirtschaftlich genutzt und ist sowohl infrastrukturell angebunden als auch von bestehenden und zukünftig weiterhin nutzbaren Stromleitungen durchzogen. Durch die unmittelbare Nähe zur Energieinfrastruktur entfällt zusätzlicher Flächenverbrauch und der Konverter könnte sich durch die umgebende Vegetation gut in die Landschaft einfügen. „Es ist wichtig, nachhaltige Lösungen zu finden, die wirtschaftliche Entwicklung, Strukturwandel und Umweltaspekte miteinander verbinden Eine Standortentscheidung ist  2026 zu erwarten.

Die Weichen für ein solches Ansiedlungsprojekt werden jetzt gestellt. Mit dem aktuellen Netzentwicklungsplan konkretisiert sich der Bedarf für die großen Stromautobahnen von Nord nach Süd. Hier möchte sich der Bürgermeister einbringen und dabei die Bevölkerung einbinden: „Wir wollen die Öffentlichkeit von Beginn an transparent über den Prozess informieren.“ Die Stadt wird den Planungsprozess eng begleiten und regelmäßig über die Entwicklungen informieren.

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