Der Wunsch, der in vielen vergangenen Jahren aus Anlass des Osterfests so leicht von den Lippen kam, will diesmal nicht so richtig fluppen. Zu arg ist das, was den Menschen passiert. Es ist nicht ein Feind, der irgendwo steht, sondern einer in ihm, der bedroht, und wenn man einen draußen identifizieren kann, so den innen nicht, auch nicht bei jemanden, wenn er infiziert, erkrankt braucht er nicht zu sein.
Wenn man darüber nachdenkt, ist das schwer auszuhalten. Trost kann der Glauben schenken, aber ihn in der Gemeinschaft reflektieren ist auch erschwert, sollte eigentlich unmöglich sein, geht mit Auflagen aber doch, mit Abstand. Die, die sich gern haben, ist Nähe untersagt, eigentlich unmenschlich, und das ist schon das zweite Osterfest, was wir so erleben.
Der Gedanke leitet natürlich über in die Zeit des Beginns der Christenheit, hier waren auch Zusammenkünfte untersagt, wurden von den Feinden mit dem Tod bedroht. Sie fanden trotzdem statt.
Ostern ist nicht die Zeit der Verzagtheit. Das Fest ist aus Anlass der Auferstehung entstanden. Christen nehmen hieraus Kraft, sie feiern bis Pfingsten, nicht oktav, wie bei kleineren Festen. Hoffentlich reicht die Kraft.
Das Denkmal zu Ehren von Josef Kardinal Frings ist wieder an seinen angestammten Platz an der Quirinus-Basilika zurückgekehrt. Unter der Leitung von Steinmetz Harald Kuhn versetzte ein Schwerlastkran das vier Tonnen schwere Monument wieder an den Durchgang vom Münsterplatz zum Freithof. Fast auf den Tag genau ein Jahr hatte das Denkmal für den Neusser Ehrenbürger seinen Platz einige Meter entfernt in einer Nische von Quirinus gehabt. Der damalige Umzug des Monuments war wegen der geänderten Verkehrsführung durch die gemeinsame Kanal- und Straßenbaumaßnahme Quirinusstraße von Infrastruktur Neuss (ISN) und Tiefbaumanagement Neuss (TMN) nötig geworden. Die Baumaßnahme ist nun weitestgehend und etwa drei Monate früher als geplant abgeschlossen.
Nachdem zuvor auf dem Areal der ehemaligen Münsterschule ein neues Wohn- und Geschäftsgebäude errichtet worden war, wurden ab Januar 2020 durch ISN und TMN sowohl die Quirinusstraße als auch ein Teilabschnitt der Straße Münsterplatz neugestaltet sowie der Damenstift-Platz errichtet.
„Mit Fertigstellung der Baumaßnahme Quirinusstraße wird in Kürze eines der wichtigsten Projekte in der Neusser Innenstadt vollendet sein. Es entsteht hierdurch eine herausragende Verknüpfung zwischen Innenstadt, Quirinus-Münster und dem Hafen. Ich bin stolz, dass wir mit dem Damenstiftplatz einen neuen, urbanen Platz mit einem hohen Aufenthaltswert schaffen und der Öffentlichkeit übergeben“, so Bürgermeister Reiner Breuer anlässlich der Rückkehr des Frings-Denkmals an seinen angestammten Platz.
Kardinal Frings, ein Sohn der Stadt, wurde hier – wie auf dem Sockel des Denkmals zu lesen – als Joseph Frings am 6. Febraur 1887 geboren. 1967 erhielt er die Ehrenbürgerwürde Kölns und auch die seiner Heimatstadt. Er war der einzige Erzbischof, dem Köln eine Ehrenbürgerwürde verlieh. Das hat er sich nicht mit „liebkind-machen“ verdient, sondern mit einem unerschrockenen Eintreten für die Bevölkerung in den schlimmen Jahren der Nachkriegszeit.