Das Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss hat jetzt eine restaurierte Getreidemühle als „Gerät des Quartals“ vorgestellt. Unter der Regie von Ulrich Schneider und Jan Volkers vom Förderverein des Museums war das Gerät mehrere Monate lang überholt worden.
1987 erhielt das Kreiskulturzentrum die Getreidemühle, die in Ramrath im Einsatz war, als Geschenk von der Gemeinde Rommerskirchen. Die Mühle besteht weitestgehend aus Holz und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Mühlen-Fabrik Jacob Schmetz in Capellen, Geldern, gebaut.
In Rommerskirchen-Ramrath richtete Johann Kempken nach dem ersten Weltkrieg eine Lohnmühle ein, für die er das Gerät benutzte: Er fuhr mit einem Pferdegespann die umliegenden Dörfer ab, holte dort Getreidebündel und mahlte das Getreide. Danach brachte er Mehl zurück. Auch Hafer für die Pferde wurde in der Mühle hergestellt. Jan Volkers berichtet: „Bei der Mühle handelt es sich um eine typische Anlage, wie sie insbesondere zu Beginn der Industrialisierung im ländlichen Bereich betrieben wurde.“ Die Mühlsteine wurden mit einem über einen Flachriemen angetriebenen Elektromotor bewegt. So ist diese Mühle ein Zwischenglied zwischen den vorindustriellen Anlagen, wie Windmühlen und den heutigen industriellen. Für ihre Entwicklung war ein Elektromotor die Voraussetzung. Vorher war mechanischer Antrieb nötig.
Ulrich Schneider engagierte sich nicht nur bei der Restaurierung, sondern stellte auch das Holz für die Trommel zur Verfügung, in der sich die beiden Original-Mahlsteine befinden. Die Mahlsteine haben jeweils einen Durchmesser von 1,30 m, sind 20 cm hoch und rund drei bis vier Tonnen schwer.
Das Kreiskulturzentrum an der Grevenbroicher Straße 29 in Rommerskirchen hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Alle Infos dazu finden bei dieser Internetadresse