Rhein-Kreis Neuss. Im Jahr 2021 wurde in NRW Primärenergie in Höhen von 3 539 Petajoule (983 Milliarden Kilowattstunden) verbraucht. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stieg der Primärenergieverbrauch gegenüber 2020 um 5,0 Prozent. Im Jahr 2020 wurde mit 3 370 Petajoule allerdings – coronabedingt – der niedrigste Primärenergieverbrauchswert seit 1990 verzeichnet. Der bisher höchste Primärenergieverbrauch wurde im Jahr 2010 mit 4 413 Petajoule erreicht.
Erneuerbare Energieträgern (Wind-, Wasserkraft, Solarenergie, Biomasse, Klär-, Deponiegas u. a.) lieferten davon – im Verhältnis zum zum Vorjahr 1,9 Prozent weniger, nämlich auf 220 Petajoule (61 Milliarden Kilowattstunden). „Grüner“ Strom ist Mangelware.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch betrug im Jahr 2021 rund 6,2 Prozent; ein Jahr zuvor lag dieser bei 6,6 Prozent. Maßgeblichen Anteil an den erneuerbaren Energieträgern hatten nach wie vor Biomasse (65,1 Prozent) und Windkraft (17,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr konnte prozentual gesehen Umweltwärme am stärksten (+13,3 Prozent) zulegen, dagegen verzeichnete Deponiegas den größten Rückgang mit −38,8 Prozent. In absoluten Zahlen hat die Biomasse mit 1 081 Terajoule den größten Zuwachs erfahren, dem gegenüber ging Windkraft (−5 818 Terajoule) am stärksten zurück.
Der Primärenergieverbrauch setzt sich aus dem Energieaufkommen im Land, den Energiebezügen und -lieferungen über die Landesgrenzen sowie Bestandsveränderungen zusammen. Hierbei werden Primär- (z. B. Stein-, Braunkohle) und Sekundärenergieträger (z. B. Strom, Fernwärme) als auch erneuerbare Energieträger berücksichtigt. Der Primärenergieverbrauch wird u. a. von der Europäischen Union und der Bundesregierung hinsichtlich nationaler Energie- und Klimapläne herangezogen.
PS: Diese Zahlen von IT-NRW müssten die Verantwortlichen für eine stabile Energieversorgung erschrecken. 6,2% des benötigten Stroms kamen von Erneuerbaren. In sechs Jahren sollen es mindestens 80% sein. Selbst eingefleischten Optimisten erscheint das illusorisch. 2030 werden alle Kohle- und Braunkohlekraftwerke in NRW abgeschaltet. Und wer glaubt, die RWE würden das nicht tun, der täuscht sich. Die Rheinisch-Westfälischen haben sich € 2,6 Mrd. von Brüssel gesichert, damit sie abschalten, als Ausgleich für entgehenden Gewinn. Die werden das nicht an Brüssel zurückzahlen.
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