Rhein-Kreis Neuss. „Auf Ihrem Konto wurden auffällige Kontobewegungen festgestellt. Um das kontrollieren zu können, benötigen wir Ihre PIN und die EC-Karte. Ein Mitarbeiter der Bank kommt gleich zu Ihnen und holt die Karte zur Prüfung ab“, so fängt ein Betrug an. Eingeleitet wird er von jemanden, der sich von der Hausbank ausgibt, und so oder so ähnlich werden ältere Leute um ihr Geld gebracht. Seit mehreren Jahren agieren international organisierte Tätergruppierungen in dieser Weise und erlangen dadurch hohe Vermögenswerte.
Vor diesem Zusammenhang durchsuchen seit dem frühen Dienstagmorgen (07.10.25) Einsatzkräfte der Polizei und der Staatsanwaltschaft insgesamt 25 Wohn- und Gewerbeobjekte in Dormagen, Düsseldorf, Köln und dem Rhein-Erft-Kreis nach Beweismitteln. Fünf männliche deutsche und italienische Tatverdächtige im Alter von 18 bis 24 Jahren konnten auf der Grundlage von zuvor durch die Staatsanwaltschaft erwirkten Haftbefehlen festgenommen werden. Ein weiterer Haftbefehl wurde gegen einen bereits in anderer Sache in Haft befindlichen 20jährigen deutschen Beschuldigten vollstreckt.
Den Einsatzmaßnahmen sind Ermittlungen durch eine dafür bei der Kreispolizeibehörde Neuss gebildete Ermittlungskommission vorausgegangen. Dabei konnte eine Gruppierung von bislang 27 Tatverdächtigen mit bulgarischer, deutscher, italienischer, irakischer, kongolesischer, mazedonischer, rumänischer, somalischer, und syrischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 26 Jahren identifiziert werden, der insgesamt 140 Betrugs-Taten nach dem vorstehend beschriebenen Muster in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zur Last gelegt wird. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als € 300.000.
Die fünf festgenommenen Beschuldigten wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft.Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauern an.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss