Grevenbroich. Die Stadtverwaltung legte am 02.10.24 dem Stadtrat der Stadt Grevenbroich den Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 vor. Er sieht Einnahmen in Höhe von € 207 Millionen und Ausgaben in Höhe von € 236 Millionen vor, was nach Abzug weiterer Positionen zu einem Defizit von rund € 25 Millionen führen wird, heißt es dazu in einer Mitteilung der Pressestelle, was wohl bedeutet, dass es noch ein paar Einnahmen gibt, die in den € 207 Millionen nicht enthalten sind.

Der neu ernannte Kämmerer Arno Jansen machte in seiner Haushaltsrede deutlich, dass die finanziellen Herausforderungen auf kommunaler Ebene enorm sind. Er verwies auf die angespannte Lage vieler Städte in Nordrhein-Westfalen: „Düstere Aussichten für Kommunalfinanzen“ und „ausgeglichener Haushalt wird zur seltenen Ausnahme“ seien bezeichnende Schlagzeilen. Umso bemerkenswerter sei es, dass Grevenbroich sich nach wie vor außerhalb der Haushaltssicherung befinde und handlungsfähig bleibe. Investitionen in Schulen, Sportanlagen, den offenen Ganztag und die Innenstadt würden auch 2025 fortgesetzt.
Bürgermeister Klaus Krützen hob in seiner Rede die Bedeutung eines soliden Haushalts für die Handlungsfähigkeit der Stadt hervor: „Die Stadt ist voll handlungsfähig, bleibt Herr ihrer eigenen Finanzen und kann ihre Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger erfüllen.“ Krützen betonte, dass die Stadt Grevenbroich trotz der Herausforderungen nicht nur in der Lage sei, ihre bestehenden Dienstleistungen zu erhalten, sondern diese auch weiter ausbaut. So werden etwa der Ausbau der Offenen Ganztagsschulen vorangetrieben, Investitionen in Schulen und Turnhallen erhöht und die Eltern bei den Kitabeiträgen entlastet.
Mit Blick auf den Strukturwandel im Rheinischen Revier zeigte eder Bürgermeister sich zuversichtlich, dass Grevenbroich auch hier auf einem guten Weg sei: „Die Entwicklung des Kraftwerksstandorts Frimmersdorf ist ein Beispiel dafür, wie wir aus Herausforderungen Chancen machen.“
Für 2025 sind im Haushaltsentwurf € 45 Millionen für Investitionen vorgesehen, darunter rund € 10,7 Millionen für Schulen, € 4,7 Millionen für die Feuerwehr und € 2,7 Millionen für Sportanlagen.
Nun beschäftigen sich der Stadtrat und die dort vertretenen Parteien mit dem Haushaltsentwurf, was noch zu einigen Korrekturen führen dürfte. Deshalb appellierte Bürgermeister Krützen an die Politik, im Jahr, in dem voraussichtlich die nächste Bundestagswahl stattfindet, Maß zu halten: „Es ist nicht die Zeit für Geschenke. Die Kommunen sind die Grundlage des demokratischen Staatsaufbaus – versagen die Kommunen, gerät das Fundament des Staats ins Wanken.“