Neuss. Es wird versucht, das Gewässer des Jröne Meerke zu verbessern. Ab dem 27. Mai kommt das „Schäfersee-Verfahren“ zur Anwendung, und während der Installationsphase kann es vom 27. bis zum 29. Mai 2024 innerhalb der Grünanlage zu einem erhöhten Transportverkehr kommen. Im Anschluss an die Installation ist von der Anlage nur ein schwarzer Schwimmponton in der Mitte des Sees wahrnehmbar.
Mit dem Verfahren wird während der Sommermonate das kältere, sauerstoffarme Tiefenwasser des Sees behandelt, das als lebensfeindliche bezeichnet wird. Ein Oxidationsmittel sollden Sauerstoffgehalt zu erhöhen. Hierbei werden Wasserbestandteile, insbesondere Phosphat, gebunden der dann absinkt, der sich am Gewässerboden absetzt. Während der Prozedur wird in unterschiedlichen Tiefen über elektronische Sensoren der Sauerstoffgehalt und weitere Parameter des Tiefenwassers überwacht und durch die Dosierungen des Oxidationsmittels laufend verbessert
Das Verfahren wird im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF „KMU-innovativ-Verbundprojekt „Schäfersee-Verfahren“ zur Behandlung der Kontaktzone Tiefenwasser / Sediment“ durchgeführt und gefördert. Seitens des Umweltamtes des Rhein-Kreises Neuss wurde für die Maßnahme eine wasserrechtliche Erlaubnis erteilt, in der ein umfangreiches Monitoring während der Behandlung geregelt wird. Die Behandlung soll spätestens im September 2024 abgeschlossen werden.
Jröne Meerke ist in der Stadt ein Thema. Die Gegend war mal ein Naherholungsgebiet, ist aber inzwischen ziemlich verkommen. Dazu beigetragen hat die bekannte Gänseplage, unter der viele Gewässer leiden. Zugewanderte Gänse haben sich rapid vermehrt und verkoten den Gewässerrand. Einige Kommunen gehen das Problem an und vernichten z.B. die Bruteier oder die Jagd wird erweitert. Inwieweit die Stadt dem folgen will oder kann ist nicht bekannt. Entstanden ist Jröne Meerke bekanntlich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als eine Kiesgrube aufgelassen wurde.