Wirtschaftsförderung der besonderen Art

Rhein-Kreis Neuss. In der Transformation von der Verstromung der Kohle zu neuen Technologien besitzt der Rhein-Kreis Neuss ein exzellentes Potential. Zum Beispiel kann dies durch Aufbau eines regionalen Halbleiter-Ökosystems genutzt werden, und künftige Schlüsseltechnologien der Branche können an Rhein, Erft und Gillbach ihre Heimat finden. Das steht in einem Schriftstück, das die NMWP Management GmbH verfasst hat, und welches vom Geschäftsführer, Dr. Harald Cremer, Kreisdirektor Dirk Brügge übergeben wurde

Dr. Harald Cremer und Kreisdirektor Dirk Brügge

„Wie die Studie zeigt, besitzt der Kreis im Gegensatz zu anderen Regionen aufgrund seiner bisherigen industriellen Prägung und des aktuellen Strukturwandels ein exzellentes Flächen-, Infrastruktur- und Fachkräftepotential“, kommentiert Brügge das Papier in einer vom Kreis veröffentlichten Mitteilung. Ausreichend große und sichere Flächen mit hervorragender verkehrstechnischer Anbindung seien ebenso vorhanden wie auch die für die Halbleiterindustrie so relevante Versorgung mit Energie und weiteren Ressourcen.

Zur Erläuterung: Ein Halbleiter-Ökosystem bezeichnet eine Gruppe von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Regierungsbehörden, die an der Forschung, Entwicklung und Herstellung von Halbleitern beteiligt sind. 

Der perspektivisch mögliche Halbleiter-Hub bietet Unternehmen in der breiten Wertschöpfungskette (Forschung, Zulieferung, Chipdesign, Chipproduktion, Start-ups) die Chance, durch Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur eigene Produkte zu entwickeln und zu erproben. Als Nukleus des Halbleiter-Hubs sehen die Ersteller der Studie besonderes Potential in der möglichen Ansiedlung eines Halbleiterwerks mit anfänglich kleineren Produktionsvolumina und ausgeprägtem Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung, das sich in die bereits vorhandene Halbleiterinfrastruktur Nordrhein-Westfalens einbettet. „Mit diesem Boutique-Ansatz erhöhen sich die Chancen der Realisierbarkeit des Gesamtvorhabens deutlich“, heißt es.

Der Rhein-Kreis Neuss konnte im Rahmen der Studie bereits ausführliche Gespräche über Ansiedlungs- und Projektvorhaben mit lokalen und internationalen Akteuren der Branche führen, in denen bestätigt wurde, dass der Aufbau eines zentralen Halbleiter-Ökosystems am hiesigen Standort zu einem Schlüssel der künftigen Halbleiterindustrie des Rheinischen Reviers und Nordrhein-Westfalens mit erheblichen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten werden kann, sagt die Kreisverwaltung und betreibt Wirtschaftsförderung der besonderen Art.

Dem globalen Halbleitermarkt wird laut McKinsey & Co für die kommenden Jahre ein außerordentliches Wachstum vorausgesagt. Das Marktvolumen soll bis 2030 auf eine Billion US-Dollar anwachsen. Diese wachsende Nachfrage hat Unternehmen des Anlagenbaus, der Leistungselektronik oder auch solche, die anwendungsspezifische integrierten SchaltungenHerstellen, initiiert, die sich  durch Spezialisierung zu internationalen Marktführern entwickelten. Sie bilden so das weltweit beachtete Rückgrat der nordrhein-westfälischen Halbleiterindustrie. Ähnliches geschah grenzübergreifend.  Der Rhein-Kreis liegt geografisch genau in der Mitte, z.B. in direkter Nähe zu zwei forschungsstarken Halbleiter-Regionen in den Niederlanden (im Raum Eindhoven) sowie in Belgien (im Raum Löwen) und solchen auf der anderen Rheinseite.

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