KI-Zeitalter eingeläutet

Rhein-Kreis Neuss. „Auf gute Nachbarschaft!“ – mit diesen Worten läutete der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst dieser Tage am künftigen Microsoft-Rechenzentren das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) im Rheinischen Revier ein. In Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) präsentierte Wüst gemeinsam mit Microsoft-Deutschlandchefin Dr. Marianne Janik die Pläne, wie Nordrhein-Westfalen (NRW) zu einer führenden KI-Region wird. Die Rechenzentrumsregion im Rheinischen Revier wird die Cloud- und KI-Kapazität für ganz Deutschland steigern und der Kohleregion im Strukturwandel neue Wachstumsperspektiven eröffnen, so die Absicht. Damit es Fachkräfte gibt, die hier eine Beschäftigung finden,  kündigt Microsoft eine KI-Qualifizierungsoffensive mit lokalen Partnern aus Wirtschaft, Kommunen, Schulen und Bildungsträgern in NRW an.

Das Rheinische Revier ist ein Schwerpunkt des Investitionspakets von Microsoft, das 3,2 Milliarden Euro schwer ist, eines der großen in der Firmengeschichte Deutschlands. Hier soll eine Rechenzentrumsregion enttehen, mit der die Verfügbarkeit von Cloud-Services in ganz Deutschland signifikant steigt. „Wir investieren in die Region und die Menschen“, sagte Dr. Janik. „Microsoft Deutschland ist seit Jahrzehnten in NRW aktiv, wo wir viele große Kunden haben. Und jetzt unterstützen wir die Region beim Start ins KI-Zeitalter.” 

Dr. Marianne Janik und Hendrik Wüst
Dr. Marianne Janik und Hendrik Wüst

Microsoft hatte das Investitionspaket Mitte Februar im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin vorgestellt. Einen Schwerpunkt bilden die Aktivitäten in NRW, wo Microsoft große Cloud-Kunden hat,  wie Bayer, RWE, Metro oder Bertelsmann.  In NRW ist Microsoft seit Jahrzehnten präsent und als Partner etabliert. Das Regionalbüro in Köln ist mit 500 Arbeitsplätzen der zweitgrößte deutsche Standort nach der Zentrale in München und betreut Kunden unterschiedlichster Branchen und Größen – von Automobilzulieferern über Industrie- und Medienunternehmen bis zu Versicherungen und Verwaltungskunden, von Startups über Mittelständler bis zu Dax-Konzernen. Nun kommt die Hochleistungs-Infrastruktur für KI dazu.

Das Rheinische Revier eignet sich für die Ansiedlung von Rechenzentren, zeigt eine Machbarkeitsstudie des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE). Es liegt am Kreuzungspunkt der wichtigsten europäischen Datenleitungen zwischen den großen Internetknoten Amsterdam, Frankfurt/M., Stockholm und Paris sowie in der Nähe des regionalen Internetknotens Düsseldorf.

„Die Initiative von Microsoft zur Errichtung von Rechenzentren in unserem Kreis eröffnet für uns neue Wege in Wirtschaft und Bildung“, erklärte der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock. „Es ist entscheidend, dass wir jetzt handeln, um unsere Berufskollegs und Schulen gezielt auf die Anforderungen der neuen digitalen Berufssparten auszurichten und die Qualifizierung im Bereich der digitalen Kompetenzen für unsere lokale Wirtschaft zu intensivieren.

„Die Ansiedlung von Microsoft in unseren drei Städten sorgt für eine große Strahlkraft weit über die Region hinaus“, wird der Bürgermeister von Elsdorf, Andreas Heller zitiert. „Diese Entscheidung löst einen großen Impuls aus, der weitere Mehrwerte ermöglichen wird, von denen die Menschen in unseren Städten profitieren werden. Wir freuen uns sehr, dass unsere harte Arbeit nun Früchte trägt.“ 

Philipp Maas
Philipp Maas

PS: Das sind natürlich alles gute Absichten, und ihre Verwirklichung ist bei soviel Rückhalt in der Legislative und Exekutive wahrscheinlich. Wie rasch das gehen wird, hängt von zwei wesentlich Faktoren ab. Eine davon ist die Beschaffung von preiswerter Elektrizität. Da die Braunkohle dafür nicht mehr genutzt werden soll, ist das ein Unsicherheitsfaktor erster Güte. Man setzt auf grünen Wasserstoff. Das aber ist erst im Erprobungsstadium. Der zweite Unsicherheitsfaktor ist Fachpersonal, da darf man zuversichtlicher sein. Wenn Microsoft das anpackt, wird das schon klappen. Ob dafür aber viele Leute in Frage kommen, die bei Rheinbraun ihren Job verlieren, darf mit Recht bezweifelt werden.

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