Kulturforum aufgewertet

Vorsichtig hebt der Schwerlastkran ein Betonelement an seinen neuen Platz. Millimeterarbeit ist auf dem Vorplatz der Alten Post angesagt. „Mit subtilen Maßnahmen wird die Fläche neu geordnet und inszeniert“, erläutert Isabel Mehlhorn das Raum- und Lichtkonzept. Die Projektleiterin des „Innenstadtstärkungsprogramms“ beschreibt, was konkret vor der Eingangstür des Kulturforums geschieht. Die Platane wird neu eingefasst mit Sichtbetonelementen, die zugleich als Sitzbank dienen können. Der Grünstreifen an der Südwestfassade wird von Sträuchern und anderem unerwünschten Aufwuchs befreit. Damit wird die Fassade freigestellt und Platz für Fahrradstellplätze und zwei behindertengerechte Stellplätze geschaffen

Foto: Birgit Wilms

Die beiden bereits acht Meter hohen Lichtsäulen kommen damit noch besser zur Geltung. Sie beleuchten den Platz und die Fassade der Alten Post, zusätzlich können damit Lichtspiele auf den Boden projiziert werden, wenn eine besondere Atmosphäre erwünscht ist und z.B. auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen ist. Die Büsten in den Nischen an der Nordost- und Südwestseite werden durch kleine Spots beleuchtet und so in Szene gesetzt. Eine indirekte Beleuchtung mit Lichtbändern setzt Akzente entlang der Treppenstufen vor dem Haupteingang.
„Insgesamt wird der Platz nach Ende der Arbeiten aufgeräumter, heller und sauberer wirken“, so Isabel. Zugleich wird ein Dialog mit dem Burggraben und dem Hauptstraßenzug möglich, wo sich das Licht-Raum-Konzept fortsetzt. 

2020 wurde das Dach der Alten Post neu gedeckt, das zweite Obergeschoss renoviert und der Garten dem Urzustand angenähert. Nun wird der Vorplatz à jour. Neben diesen sichtbaren Prozessen ist auch interne Konzeptarbeit nötig. „Wir nutzen den Stillstand, um unseren Standort zu bestimmen und von dort aus entwickeln wir neue Konzeptideen“, so Ennen-Köffers,der Leiter des Kulturforums.

Der Vorplatz wird stärker als Erlebnisraum eingebunden. Musik- und Theateraufführungen an der frischen Luft sind hier demnächst möglich. Der von Mauern gesäumte Garten hinter dem Gebäude kann als Fläche etwa für Qigong-Kurse oder Bildhauerworkshops zurückerobert werden. „Mit dem neuen Pächter des Cafés stehen wir in einem engen Dialog. Er möchte nach der Renovierung und Wiedereröffnung auch mit uns zusammenarbeiten“, so Ennen-Köffers. Das ist sinnvoll, denn auch der Körper liebt Nahrung und Genuss. Nun ist der richtige Rahmen dafür vorhanden, braucht es nur wieder Publikum.

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