Lahmende Weltkonjunktur beschert den Öl produzierenden Ländern niedrige Erdölpreise. Hier funktioniert der Wettbewerb zugunsten der Verbraucher, nicht aber an der Tankstelle in Deutschland. Weil es hier einschließlich der sogenannten markenfreien nur doch vier bis fünf Zapfsäulenbetreiber gibt, sind die Preise abgesprochen, was eigentlich verboten ist, aber das Kartellamt findet keinen Whistleblower. Deutlich ist das wieder einmal zu sehen, seit Treibstoff der Sorte E 5 (Normalbenzin) um 5 Cent teurerer verkauft wird als zuvor. Da kam die Mineralölwirtschaft mit 2 Cent aus. Warum das jetzt nicht mehr ausreicht, wird nicht mitgeteilt. Der ADAC, der sich gerne als Anwalt des Autofahrers apostrophiert, mit dem Vorwurf konfrontiert, das sei Preiswucher, verneint das. Auf Anfrage des Neusser Tageblatts erfahren wir: „Wir können an den aktuellen Preisunterschieden zwischen Super E5 und E10 keinen Wucher erkennen. E10 ist eine Benzinsorte, die beim Verbrennen nicht nur weniger CO2 verursacht, sondern auch eindeutig günstiger ist als E5. Gleichzeitig können heute praktisch alle neuen Benzin-Pkw problemlos E10 tanken. Aus Umweltgesichtspunkten und aus finanziellen Gesichtspunkten führt eigentlich kein Weg an E10 vorbei. Gleichzeitig müssen Mineralölkonzerne Strafzahlungen leisten, wenn sie nicht eine festgeschriebene Menge an Biokraftstoffen verkaufen. Auch das zeigt auf, warum E10 billiger sein muss als Superbenzin, das ja auch einen Anteil von 5 Prozent Bioethanol enthält“.
Aber das ist natürlich keine Antwort darauf, warum die Mineralölwirtschaft plötzlich 5 Cent mehr haben muss, wo jahrelang 2 Cent ausgereicht haben.
Und auf die Autofahrer kommt neues Ungemach zu: Ab 1. Januar steigt der Benzinpreis um 7 Cent je Liter und der Dieselpreis um 8 Cent. Da kann die Mineralölwirtschaft allerdings nichts für. Es wird der CO 2-Ausstoß bepreist mit € 25.- je Tonne. Das soll der Umwelt helfen, tut es aber nicht, weil deshalb niemand sein Auto abschafft.
PS: Auch Haushaltsgas wird teurer, auch ohne Wirkung, denn niemand setzt sich deshalb ins Kalte.