Niederrhein. 50 Highlights Bahngeschichte

Umfang 128 Seiten, Format 17,0 x 24,0 cm, ca. 70 Abbildungen, Hardcover, ISBN: 9783963031724, Preis € 19, 90, Sutton Verlag, Erfurt.

Die Bahnexperten Daniel Michalsky und Manfred Diekenbrock haben 50 Stories verfasst, die sich mit der Eisenbahngeschichte am Niederrhein befassen und dabei Fakten zusammengetragen, die sonst vielleicht verloren gegangen wären. So aber werden Ereignisse wieder lebendig, die die Menschen in der Zeit von Beginn des Eisenbahnverkehrs in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute bewegten und bewegen. Fahrzeuge, Strecken und Bahnhöfe sind Bestandteile der Infrastruktur, die die Wirtschaft und Gesellschaft der Region prägen. Dem zu folgen, ist etwas für Eisenbahnfans am Niederrhein und die, die es werden wollen.

Wer an einer aufsehenden Geschichte des Buches interessiert ist, dem sei die vom „Rheingold“ empfohlen. Die Autoren haben als Aufhänger zwei Jungs erzählen lassen, die im Volkspark von Sterkrade (gehört zu Oberhausen) auf einem Mäuerchen sitzen und einem der großen internationalen Fernzügen auflauerten, der sich vor ihren Augen auf dem Weg von Hoek van Holland nach Basel über Duisburg befand. Weltgewandte Reisenden nannten den Rheingold in einem Atemzug mit dem „Orient-Express“, dem „20th Century Limited“, dem „Blue Train“ oder  dem „Mistral.

Am 15.05.28 fuhr der „Zug der Züge“ zum ersten Mal von Hoek van Holland über Duisburg – Düsseldorf – Köln – Mainz – Mannheim – Karlsruhe nach Basel SBB. In einer Zeit, als die Bahn noch die 4. Klasse kannte, selbst das besser situierte Bürgertum zumeist die 3. Klasse benutzte, und die 1. Klasse in den Zügen echten Seltenheitswert hatte, wurde der aus je zwei eigens für den „Rheingold“ gebauten Luxuswagen der 1. und 2. Klasse sowie einem Gepäckwagen gebildete Zug von Anfang an ein Inbegriff exklusiven Reisens:

Auf der rund 670 km langen Strecke, die in rund 11 ½ Stunden zurückgelegt wurde, sorgten nicht weniger als 28 Mann Personal für das Wohlergehen von maximal rund 130 Reisenden, 1,5 qm Platz für jeden Fahrgast selbst in der 2. Klasse müssen dem keineswegs nur durch Billigflieger an „unzulässige Käfighaltung“ gewöhnten Fluggast unserer Tage wie ein Traum vorkommen.

Dieser außergewöhnliche Komfort, die Fahrt über die romantische Rheinstrecke (die, wie man anderswo nachlesen kann, extra für die Laufstrecke zwischen Köln und Koblenz neue Gleise erhielt)und Direktverbindungen nach London (via Harwich), Amsterdam und den Ferienregionen der Schweiz machten den Zug auf Anhieb zum „Pflichtprogramm“ von Europareisenden aus aller Welt – vor allem aber von US-Amerikanern.

Die kamen auch nach dem Krieg wieder nach „old Germany“.  

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h war der Rheingold  im Sommerfahrplan von 1965 der schnellste Zug der Deutschen Bundesbahn. Am 30.05.87 endet die Legende. 

Wer sie rudimentär noch einmal erleben will, der wende sich an einen Verein in Köln (https://www.rheingold-zug.com/unser-verein.aspx), der die Erinnerung mit Sonderfahrten wach hält.

Heute verkehrt auf der damaligen Rheingoldstrecke in Sterkrade die Stoptrain RE 19.

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