In einem konstruktiven Gespräch haben sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, die Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum und ihr Neusser Amtskollege Bürgermeister Reiner Breuer über die aktuelle Situation und die Zukunft an dem zwischen Neuss und Kaarst gelegenen Schrottplatz ausgetauscht. Gemeinsames Ziel ist, die aktuell insbesondere baurechtswidrige und womöglich umweltgefährdende Nutzung zu beenden, wobei alle Beteiligten eingebunden werden sollen.
Nach einem Großbrand auf dem Gelände Ende April hatte das Kreis-Umweltamt Proben des Löschwassers genommen. Bei der Untersuchung wurden erhebliche Überschreitungen von Prüf- und Schwellenwerten insbesondere bei Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen festgestellt. Ein großer Teil des abfließenden Löschwassers, das sich in zwei Bodenmulden auf einem Nachbargrundstück gesammelt hatte, konnte vor Ort abgesaugt und ordnungsgemäß entsorgt werden.
Das Kreis-Umweltamt wird nun dem Betreiber einen Austausch der Filterschicht in den Bodenmulden sowie die Errichtung und Beprobung einer abstromigen Grundwassermessstelle auferlegen. Zudem wurden die Eigentümer zur Entsorgung der Brandrückstände, zur Einschaltung eines Gutachters und Erstellung eines Entsorgungskonzeptes verpflichtet, das mit dem Kreis-Umweltamt abgestimmt werden muss. Nach der Entfernung der Brandreste sind eine erneute Überprüfung des Betriebsgeländes sowie eine Probenentnahme aus möglichen Versickerungsstellen geplant.
Hinsichtlich der gewerblichen Nutzung der Fläche hat die Stadt Neuss als Untere Bauaufsichtsbehörde Nutzern und Eigentümern der Fläche erneut mit Ordnungsverfügungen mitgeteilt, dass die bisherige gewerbliche Nutzung des im Bebauungsplan als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesenen Areals unzulässig ist. Die Stadt wird gegen jede neue ungenehmigte Nutzung oder bauliche Neuerrichtung im vom Brandereignis betroffenen Bereich ordnungsbehördlich vorgehen.