Staatsanwältin Stelmaszczyk und Friedhelm Schlutz, Leiter der Mönchengladbacher Mordkommission, erläuterten – soweit die Fakten schon ermittelt werden konnten – den Hergang des Familiendramas, das sich am Montag, dem 26.02.13, vor 22,15 Uhr in Willich ereignete. Wie schon berichtet, lieferten Familienangehörige – wie jetzt bekannt wurde handelt es sich dabei um die 16jährige Schwester – ein sechsjähriges Mädchen in das dortige Krankenhaus ein. Das Kind wies zwei lebensbedrohliche Stichverletzungen auf, eine in der Bauchgegend, die bis an das Rückgrat reichte. Glücklicherweise wurden dabei keine lebenswichtigen Organe oder die Hauptschlagader getroffen. Das Kind wurde notoperiert, es ist außer Lebensgefahr.
Auf Befragen erklärte die 16jährige, die kleine Schwester habe sich beim Apfelschälen verletzt.
Das hat sie mittlerweile als als Ausrede zurück gezogen; als Motiv nannte sie das Bemühen, Schaden von der Familie abzuhalten, die aus der 36jährigen Mutter und ihren drei Kindern besteht im Alter von sechs, 13 und 16 Jahren.
Die Mordkommission ermittelte, dass die Mutter ihre drei Kinder töten wollte. Sie hat ihrer 6jährigen Tochter die Stichwunden beigebracht, als das Mädchen schlief. Als Motiv werden Schuldgefühle artikuliert, die aus einem Verkehrsunfall stammen sollen, bei der die Mutter betroffen war. Um das Wiedergutzumachen wollte sie ein Opfer bringen, nämlich ihre drei Töchter umbringen. Das hat sie vorgebracht, wie Friedhelm Schultz der Presse im Gladbacher Präsidium erläuterte. Inwieweit das als Motiv Bestand hat, wird sich erweisen müssen.
Dass die beiden anderen Mädchen – sie schliefen zu Tatzeit, wie ihre kleine Schwester – noch am Leben sind, ist möglicherweise dem Umstand zu verdanken,dass Besuch ins Haus kam. Ein befreundetes Ehepaar fand die Mutter nach der Tat weinend und aufgelöst im Wohnzimmer.
Zuvor soll die 16jährige noch mit ihrem Großvater in der Türkei telefoniert, ihm das Geschehen geschildert haben mit der Frage, was jetzt zu tun sei.
Der Vater der Kinder ist geschieden und lebt in einem Ort „100 km von Mönchengladbach entfernt“, wie Fiedhelm Schultz berichtete. Er ist über die Ereignisse informiert und nimmt sich er Kinder an. Die Mutter wurde in Untersuchungshaft behalten, die 16jährige nicht.
Die Mordkomission der Polizei Mönchengladbach ermittelt weiter.