SinnLeffers kommt zu Wöhrl

Mode-Unternehmer Gerhard Wöhrl steht vor der Übernahme des Rivalen SinnLeffers (in Mönchengladbach auf der Hindenburgstraße). Vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamts werde er mit seiner Familie SinnLeffers vom Finanzinvestor DIH kaufen, sagte Wöhrl am Freitag in Hagen. Die Modekette Wöhrl und SinnLeffers ergänzen sich: Wöhrl gehören 37 Modehäuser vor allem in Bayern und im Osten Deutschlands – SinnLeffers ist dagegen vor allem im Westen der Republik aktiv.

Für das Geschäftsjahr 2010/11 wies Wöhrl einen Umsatz von € 346 Mill aus. Die Familiengesellschaft hält auch die Mehrheit an der Kaufhauskette Ludwig Beck am Rathauseck mit Sitz in München.

Die ehemals zu KarstadtQuelle (Arcandor) gehörende SinnLeffers ist in den vergangenen Jahren durch eine Sanierung gegangen. 2005 von der DIH gekauft, überstand sie 2008 eine Planinsolvenz, mit der das Filialnetz deutlich gestrafft wurde. Heute erwirtschaften 22 Filialen vor allem im Norden und Westen Deutschlands nach Angaben von DIH einen Umsatz von gut € 300 Mill. SinnLeffers beschäftigt etwa 2 000 Mitarbeiter.

Das 1933 von Rudolf Wöhrl gegründete Unternehmen wurde 1970 von den beiden Söhnen Gerhard und Hans Rudolf Wöhrl übernommen und bis 2002 in zweiter Generation geführt. Mit der Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft (2002) wechselten Gerhard und Hans Rudolf Wöhrl in den Aufsichtsrat und zogen sich damit aus dem operativen Geschäft zurück. Zwei Jahre später erwarb Gerhard Wöhrl die Aktienmehrheit und leitete die mit einem Trading Up verbundene erfolgreiche Neuausrichtung des Unternehmens ein. Von 2007 bis April 2010 bekleidete der ältere Sohn des Unternehmensgründers Rudolf Wöhrl die Position des Vorstandvorsitzenden, in der er das strategische und operative Geschäft koordinierte und Restrukturierungsmaßnahmen vorantrieb.

Nahezu zeitgleich mit seinem Rückzug von der Vorstandsspitze im Jahr 2010 vollzog Gerhard Wöhrl im Familienunternehmen den zweiten Generationswechsel: Heute prägt Olivier Wöhrl als Enkel des Gründers die Geschicke der Rudolf Wöhrl AG. Zum 1.1.2012 löste er den familienfremden Manager an der Vorstandsspitze ab. Ihm zur Seite steht im Vorstand Robert Rösch. Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind Dr. Ekkehard Franzke, Utz Ulrich und Friedrich-Wilhelm Göbel.

Hans Rudolf Wöhrl hat sich auch in der Luftfahrt einen Namen gemacht. Die von ihm beherrschte Intro kaufte z.B. 2006 der Rewe Gruppe die LTU ab, die später zu air berlin kam.

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