Was ist ein „Digitaler Zwilling“?

Rhein-Kreis Neuss. Als erster Kreis in NRW erhält der Rhein-Kreis Neuss für den Aufbau eines „Digitalen Zwillings“ eine Förderung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD).  Das war im Dezember 2022 beantragt worden als Kreistag, alle Bürgermeister und Räte dem Projekt zuvor grünes Licht gegeben hatten.

Die Federführung für dieses Leuchtturmprojekt aus dem Masterplan Digitalisierung des Kreises hat das IT-Dezernat mit seinem Kataster- und Vermessungsamt. Mit den Kreiskommunen wurde ein Lenkungsausschuss eingerichtet.  Jetzt übergab Thomas Hunsteger-Petermann, der Landesbeauftragte für interkommunale Zusammenarbeit, den Förderbescheid in Höhe von 420 000,- € an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Vertreter der kreisangehörigen Kommunen im Kreishaus. Das ist etwa die Hälfte der Gesamtkosten.   

Geodaten werden Jahrzehnten in allen Katasterämtern erhoben. Doch erst mit ihrer systematischen digitalen Zusammenführung und Erweiterung werden sie zugänglich für eine Vielzahl von „Smart-City-Lösungen“ und kommunalen Aktionen

Für den Aufbau des „digitalen Zwillings „wird in den nächsten sechs Jahren der öffentliche Raum des Kreisgebietes mit speziellen Vermessungsfahrzeugen befahren und gescannt. Ziel ist es, durch die Befahrungen und Anbindung der vorliegenden digitalen Befliegungsdaten ein digitales realitätsnahes Abbild des gesamten Kreisgebiets zu erstellen. Mit dem Digitalen Zwilling werden die Grundlagen für raumbezogene Daten auf eine technisch neue Basis gehoben. Dadurch erhalten die beteiligten Kommunen Zugriff auf hochaufgelöste, georeferenzierte und dreidimensionale 360-Grad-Bilddaten, vergleichbar einer virtuellen Realität (VR). 

Im Projektverlauf sollen dann zum Beispiel die Daten über Bevölkerungszahl, Alter, Geschlecht mit Daten der Bauleitplanung, der Verkehrs- und Raumentwicklung im Digitalen Zwilling zusammenfließen. So kann eine Kommune etwa berechnen, wo in fünf Jahren eine neue Kita, Schule oder ein Altenheim gebraucht wird oder eine überflüssig wrd.

Durch das Digitalisierungsprojekt könnten Prozesse und Planungsvorhaben erheblich beschleunigt werden. So werden aufwendige Vor-Ort-Termine entfallen, weil die Daten auf dem Bildschirm der Verwaltungen virtuell vorliegen. Die Kosten des mehrjährigen Projektes liegen nun bei rund 900 000,- €.

Die Sache muss natürlich ausgeschrieben werden. Sind die Aufträge vergeben, beginnt der Aufbau.

Zur Vorberichterstattung geht es hier:

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