Was treibt Abwassergebühren?

Die jährliche Belastung mit Kosten für die Entsorgung von Abwassers variieren je nach Wohnort um mehr als € 700,- . Das ist ein zentrales  Ergebnis des Abwassergebührenrankings 2023, das das Institut der deutschen  Wirtschaft Köln im Auftrag von Haus & Grund Deutschland erstellt hat. „Die  Abwassergebühren können nicht in jeder Stadt gleich hoch sein. Aber 300 Prozent  Unterschied sind nicht hinnehmbar. Da müssen die Versorger und die Städte ran,  denn jeder Euro Entlastung ist wichtig“, betonte Haus & Grund-Präsident Kai  Warnecke bei der heutigen Präsentation der Studie in Berlin.  Für den Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen  Musterfamilie in den nach Einwohnern 100 größten Städten in Deutschland  untersucht. So zahlt etwa ein Vierpersonenhaushalt in Worms im Durchschnitt  245 Euro im Jahr für die Abwasserentsorgung, während es in Mönchengladbach € 985,15 sind. Damit ist diese Nachbarstadt der Spitzenreiter im Ranking, gleich gefolgt von Potsdam mit € 957,60.

In Neuss sind die Gebühren zwar etwas niedriger, nämlich € 663,98, aber immer noch saftig.

65 Städte haben die Gebühren seit der letzten Untersuchung in  2020 erhöht, in 34 Städten sind sie gesunken. Einzig in Ludwigsburg gab es keine  Veränderung.  Der Eigentümerverband appellierte an die Kommunen, die Gründe für die enormen  Unterschiede und die zum Teil sehr hohen Kosten zu analysieren und transparent  darzulegen. Immer wieder falle bei der Betrachtung der Gebühren auf, dass die  Gebührenordnungen uneinheitlich, intransparent und häufig  auch mit einer Vielzahl von individuellen Ausnahmeregelungen versehen sind.  „Die häufig vorgetragenen Strukturunterschiede allein sind keine ausreichende  Erklärung für die enormen Preisdifferenzen.

Dieses Ranking soll ein Anstoß dafür  sein, sich mit anderen Städten auszutauschen, voneinander zu lernen, um Kosten  zu senken und nicht ständig eigene Besonderheiten zu pflegen und in den  Vordergrund zu stellen“, so Warnecke.

PS: Das gesamte Ranking liegt der Redaktion vor und kann angefordert werden mit: philipp@neusserblattt.de

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