Wie kann der Neurather See erhalten werden?

Grevenbroich. Der Neurather See wird untersucht. Ab dem 25.09.24 werden die Stadtbetriebe Grevenbroich AöR (SBG) zusammen mit dem Erftverband die Aussickerverluste des Neurather Sees ermitteln, um daraus den zukünftigen Wasserbedarf abzuleiten. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um das Gewässer auch nach der Einstellung des Kraftwerbetriebs in seiner aktuellen Form zu erhalten.

Der See, der bekanntlich wichtiger Bestandteil der Grevenbroicher Naherholungsmöglichkeiten ist, wird derzeit mit Kühlwasser der Neurather Braunkohle-Kraftwerke gespeist, das zuvor der Erft entnommen wird. Mit der Einstellung des Kraftwerksbetriebs, die ab 2030 erfolgt, wird diese Wasserquelle für den See wegfallen. Aufgrund des tiefen Grundwasserspiegels, der erst einige Jahrzehnte nach dem Ende der Sümpfung am Tagebau wieder ansteigen wird, ist mit einem erheblichen Absinken des Wasserspiegels zu rechnen. Aktuellen Modellen zufolge könnte der Spiegel des Neurather Sees um bis zu 10 m unter das heutige Niveau fallen, was mit einer erheblichen Verkleinerung einherginge

Um den zukünftigen Wasserbedarf für den Erhalt des Sees in seiner jetzigen Form zu ermitteln, wird ein gemeinschaftlicher Wassermengenversuch durch die SBG und den Erftverband durchgeführt. Der Versuch soll am Mittwoch, den 25.09.2024, starten und über einen Zeitraum von 14 Tagen andauern, sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen.

Im Rahmen des Versuchs wird zunächst der aktuelle Wasserstand des Sees protokolliert, anschließend der Sauerstoffgehalt des Wassers gemessen. Danach wird die Wasserzufuhr des Sees gestoppt. Zweimal täglich kontrollieren die Stadtbetriebe den Wasserstand und dokumentieren die Ergebnisse. Sollten die Messungen zeigen, dass der Wasserspiegel nur langsam absinkt, wird die Kontrollfrequenz auf einmal täglich reduziert. Parallel dazu werden auch die angrenzenden Bioteiche überwacht, um ein Trockenfallen auszuschließen.

Der Erftverband wird zusätzlich nach einer Woche und zum Ende des Versuchs sowohl den Wasserstand als auch den Sauerstoffgehalt erneut kontrollieren. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre bei der Steuerung des Pegelstands des Sees erwarten die Stadtbetriebe, dass der Wasserspiegel während des Versuchs nur um wenige Dezimeter absinken wird. Sollte jedoch ein unerwartet starker Rückgang des Wasserstands beobachtet werden, wird umgehend das Gespräch mit der unteren Wasserbehörde des Rhein-Kreises Neuss gesucht, und der Versuch könnte im Notfall vorzeitig beendet werden, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle Grevenbroichs.

PS: Das Beitragsfoto ist ein Screenshot von der Webseite der Stadt Grevenbroich

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