Wie kann man sonst böse Geister vertreiben?

Rhein-Kreis-Neuss. Die Lust, das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen, den Nachhimmel erstrahlen zu lassen, die bösen Geister mit einem Knall zu vertreiben, hat insgesamt abgenommen, ist aber immer noch weit verbreitet. Unabhängig vom persönlichen Erlebnis sagt das auch die Statistik.

Von Januar bis September 2023 sind 6 901 Tonnen Feuerwerkskörper im Wert von € 23,3 Millionen nach Nordrhein-Westfalen importiert worden. Wie Information und Technik als Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen mitteilt, hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Importmenge von Feuerwerkskörpern verdoppelt (damals: 3 439 Tonnen). Das war allerdings noch weit unter dem als wegen Corona tief in die persönlichen Verhältnisse von der Obrigkeit eingegriffen wurde (−68 %, damals: 10 144 Tonnen).

97,4 % der in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 nach NRW eingeführten Feuerwerkskörper stammten aus der Volksrepublik China (6 719 Tonnen im Wert von € 21,5 Millionen).

Die Menge der aus NRW ausgeführten Böller, Raketen und Knallfrösche stieg von Januar bis September 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,8 % auf 1 414 Tonnen. Mit einem Warenwert von € 3,1 Millionen und einem Anteil von 68,8 % der aus NRW ausgeführten Feuerwerkskörper waren die Niederlande das Hauptabnehmerland, gefolgt von Belgien mit einem Warenwert von € 1,3 Millionen (28,6 %).

Wie sehr die Lust aufn Knallfrösche & Co. noch grassiert, hat die Bildzeitung in Berlin aufgezeichnet. Die Schlange auf der Berliner Allee in Berlin-Pankow reichte gegen Mitternacht über mehrere Hundert Meter, teilweise rückten die angehenden Feuerwerker mit Campingstuhl, Sitzkissen und warmen Getränken an, um die Zeit so bequem wie möglich zu überstehen, bis der Feuerwerksladen aufmacht.

Für dieses Silvestererlebnis wird viel Geld ausgegeben. Wie das erwähnte Blatt ermittelt hat, werden pro Nase Hunderte Euro ausgegeben. Einzelne plünderten gleich das ganze Konto und lassen vierstellige Beträge in der Kasse des Feuerwerkshändlers landen.

In Neuss gibt es nach Auskunft von Google Feuerwerk bei den Discounter und bei den DM-Drogerien, Läden, die auf Pyrotechnik spezialisiert sind, gibt es nicht.

PS: Während die Leute sich freuen, nach den Einschränkungen, welche die Obrigkeiten während der Corona-Zeit glaubten erlassen zu müssen, wieder dem alten Silvesterbrauch nachgehen zu können, rühren sich wieder die Geister von damals und fordern ein „Böllerverbot“. Nun haben sie andere Gründe. Was man verbietet, muss man auch kontrollieren. Soll vor jedem Haus im Rhein-Kreis und in ganz Deutschland in der Nacht ein Polizist stehen und aufpassen, dass niemand die bösen Geister vertreibt? Das zu wünschen ist sicher bösartig.

Quelle: mit Material von IT NRW

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