Wie sich Koma-Trinken verändert

Rhein-Kreis Neuss. Im Jahr 2021 wurden 2 491 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis 19 Jahren aufgrund von akuten Alkoholvergiftungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 7,4 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2020 (damals: 2 689 Fälle). Damit setzt sich die seit 2017 bestehende, rückläufige Entwicklung fort. Im Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen stationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit −38,7 Prozent gegenüber 2019 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. 

Zehn Jahre zuvor wurden in Nordrhein-Westfalen noch 60,0 Prozent mehr Kinder und Jugendliche aus diesem Grund stationär behandelt (2011: 6 229 Fälle).

Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2021 war stärker auf Mädchen und junge Frauen zurückzuführen als auf ihre männlichen Altersgenossen: Die Zahl der stationären Behandlungen von weiblichen Jugendlichen verringerte sich um 9,3 Prozent, die der männlichen Jugendlichen um 5,5 Prozent. Von den insgesamt 2 491 Behandlungsfällen entfiel mit 1 195 Behandlungen knapp die Hälfte (48,0 Prozent) auf weibliche Jugendliche (2020: 49,0 Prozent).

Auffallend ist allerdings, dass in den beiden letzten statistisch erfassten Jahren sich nahezu gleich viel weibliche wie männliche Kinder und Jugendliche so stark betranken, dass sie stationär behandelt werden mussten. Im Jahr 2011 war das noch ganz anderes, wie die Grafik zeigt.

Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten zehn bis 19jährigen an der gleichaltrigen Bevölkerung lag 2021 im Landesdurchschnitt bei 0,15 Prozent (2020: 0,16 Prozent). Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile 2021 für Kinder und Jugendliche aus Hamm (0,32 Prozent), dem Kreis Kleve (0,29 Prozent) und Bottrop (0,25 Prozent). Die niedrigsten Anteile ermittelte das Statistische Landesamt für Leverkusen (0,06 Prozent), gefolgt vom Rhein-Kreis-Neuss, Köln, Bochum, Bielefeld, der Städteregion Aachen und dem Kreis Lippe mit jeweils 0,10 Prozent.

Im Jahr 2021 wurden mit 432 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 14 Jahren 15,8 Prozent (−81 Fälle) weniger Personen dieser Altersgruppe als im Vorjahr wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus aufgenommen (2020: 513).

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