Dormagen-Hackenbroich. Auf dem Grundstück von Henny Sabors in Hackenbroich stand vor mehr als 100 Jahren ein jüdisches Schlachthaus der Familie Franken. Nun erinnert dort eine Gedenktafel an die Familie, n jüdisches Leben und deren Unternehmen, weil dies die Aktion „HeimatBlickpunkte“ möglich machte. Zusammen mit Uwe Schunder, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Dormagen Kiryat Ono, Jo Deußen, Spender der Tafel, und Henny Sabors, Patin der Tafel, hat Bürgermeister Erik Lierenfeld den „HeimatBlickpunkt“ am gestrigen Mittwoch, 8. November, enthüllt.

Die Gedenktafel erzählt die Geschichte der Familie, die 1886 an dieser Stelle ein Schlachthaus errichtete, von dem bis heute der Gewölbekeller erhalten ist. Wann genau der Betrieb aufgelöst wurde, ist ungeklärt, jedoch bestand das „Schlachthaus Moses und Isidor Franken“ mindestens bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Tochter der Familie, Thekla Wolff (geborene Franken), ihr Mann Willy Wolff und ihr Enkelkind Johanna Wolff von Hamburg nach Minsk deportiert und dort aus Rassenwahn ermordet. Vier der Enkelkinder konnten rechtzeitig nach England emigrieren.
„Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Heimatblickpunkt in Hackenbroich nicht nur eine weitere Geschichte unserer Stadt erzählen können, sondern hier auch insbesondere auf das jüdische Leben in Dormagen hinweisen. Ich danke allen, die das möglich gemacht haben“, wird Bürgermeister Erik Lierenfeld zitiert.
Im Rahmen der Aktion „HeimatBlickpunkte“ konnten schon mehr als 30 Infotafeln im Stadtgebiet aufgestellt werden. Die Aktion wurde 2021 von der Unteren Denkmalbehörde zusammen mit der Lokalen Allianz, dem Chempark Dormagen, der Bürgerstiftung und zahlreichen Ehrenamtlichen ins Leben gerufen.
Wer mehr zu den „Heimatblickpunkten“ wissen will ruft im Internet: www.dormagen.de/heimatblickpunkte auf.