Neuss. Nach einer intensiven Prüfung wurde entschieden, die Planung zur Schließung des Werks in Neuss zu Mitte 2026 aufzunehmen, teil die Deutchland-Zentrxale des schwizerischen Nahrungsmittelkonzerns in einr Mitteilung mit. Im Werk sind derzeit rund 145 Leute beschäftigt, die unter z.B. Thomy Öl, Mayonnaise und Senf in Glas, Kunststoffflaschen sowie in Tuben, herstellen. Die Belegschaft wurde am heutigen Mittag (20.03.25) darüber informiert.

Hintergrund der Veränderung sind z.B. steigende Preissensibilität von Verbrauchern sowie gestiegene Kosten, die in den vergangenen Jahren zu sinkenden Volumen und Überkapazitäten am Standort Neuss geführt haben. Aus diesen Gründen hat Nestlé Deutschland entschieden, die Herstellung der Produkte innerhalb Deutschlands sowie ins europäische Ausland zu verlagern. Für die Abfüllung des Produkts Öl wird nach einer externen Produktionslösung gesucht. Die Ware in Glas- und Kunststoffflaschen soll in das europäische Ausland verlagert werden. Für Senf und Mayonnaise in Tuben ist eine Vrlagrung an den Standort Lüdinghausen geplant, eine Ortschaft südwestlich von Münstter
Durch die Verlagerung des volumenmäßig größten Anteils (ca. 90 Prozent) ins Werk Lüdinghausen entstehen dort 30 zusätzliche Arbeitsplätze, die den Mitarbeitenden aus Neuss angeboten werden sollen. Zudem investiert Nestlé rund € 13 Mio. Euro in die Modernisierung des Standorts sowie in eine neue Produktionslinie. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Food-Werke in Deutschland zu steigern und Synergien im europäischen Umfeld zu nutzen. Nestlé will auch in Zukunft rund 80 Prozent der Thomy-Produkte an seinen deutschen Standorten produzieren.
In dem erwähnten Schreiben wird Markus Vormann, Werkleiter in Neuss zitiert: „Wir befinden uns hier in einer strukturstarken Region und unser Personal ist hochqualifiziert. Unser Ziel ist es, in enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit und der IHK passende Möglichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Dafür werden wir auch Kontakt mit anderen Unternehmen in der Region aufnehmen, um die Belegschaft bestmöglich beim Übergang in eine neue Beschäftigung zu unterstützen.“
Gemeinsam mit dem Betriebsrat wird ab sofort über verantwortungsvolle Lösungen beraten. Dazu zählen neben der Prüfung von Beschäftigungsmöglichkeiten an anderen Nestlé-Standorten auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Angebote von Altersteilzeit oder andere tarifvertraglichen Regelungen.
Nestlé hat aktuell 17 Standorte insgesamt in Deutschland, davon mehr als zehn Produktionsstandorte, und beschäftigt mehr als 6.000 Personen. An den Standorten Lüdinghausen und Singen befinden sich übrigens die beiden Food-Kompetenzzentren von Nestlé in Deutschland, wo u.a.Voraussetzungen für die Produktion hochwertiger kulinarischer Produkte.
Die Nachricht von der Werksschließung ist mit Bestürzung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke aufgenommen worden. Bei dem damit verbundenen Verlust von145 Arbeitsplätzen sowie weiteren bei Zuliefer- und Partnerunternehmen sieht der Landrat das Unternehmen in der Pflicht, den Beschäftigten eine Perspektive zu bieten. Zugleich macht er darauf aufmerksam, dass die Kreiserwaltung in der Vergangenheit ein Launchcenter als zentrale Plattform für die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte und Technologien in der Lebensmittelherstellung gechaffen hat. Zu deren Zielen gehören die Erschließung neuer beziehungsweise erweiterter Wertschöpfungsmodelle sowie der Erhalt und die Schaffung zusätzlicher Arbeits- und Ausbildungsplätze. Nestlé hat das allerdings nicht honoriert.